Divertikulitis nicht mit höherem Darmkrebsrisiko assoziiert
Original Titel:
Diverticulitis does not increase the long-term risk of developing colon cancer: a systematic review and meta-analysis
- Metaanalyse: Divertikulitis und Darmkrebsrisiko
- Kein Zusammenhang zwischen Divertikulitis und erhöhtem Darmkrebsrisiko
- Keine Langzeitüberwachung nach Divertikulitis notwendig
MedWiss – Bei einer Divertikulitis entzünden sich äußere Ausstülpungen der Darmwand. Da chronische Entzündungen mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko in Verbindung stehen, haben Wissenschaftler in einer Metaanalyse den Zusammenhang zwischen Divertikulitis und Darmkrebsrisiko untersucht. Die Analyse zeigt kein erhöhtes Darmkrebsrisiko durch das Vorliegen einer Divertikulitis. Langzeitüberwachung nach dem Auftreten wird nicht empfohlen.
Liegen viele Ausstülpungen an der äußeren Darmwand (Darmdivertikel) vor, spricht man von einer Divertikulose. Diese kommt häufig vor und die Prävalenz wird in verschieden Studien zwischen 33 und 71 % in westlichen Ländern eingeschätzt. Die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten steigt dabei mit dem Alter. In über 80 % der Fälle ist dies harmlos und muss nicht behandelt werden. Entzünden sich diese Ausstülpungen jedoch, können Probleme auftreten und man spricht man von einer Divertikulitis.
Symptome und Behandlung einer Divertikulitis
Bei einer Divertikulitis können mehrere Beschwerden auftreten. Typisch sind Bauschmerzen, teilweise auch eine druckempfindliche Verhärtung im Unterbauch. Zudem können Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Verstopfung oder Blähungen) und Fieber auftreten. In Folge einer Divertikulitis kann es zu ernsthaften Komplikationen wie Darmdurchbruch und Blutungen im Darm kommen, weshalb unbedingt ein Arzt aufgesucht werden sollte. In leichten Fällen kann die Entzündung mit leichten Nahrungsmitteln und ausreichend Flüssigkeit von selbst abheilen. In schwereren Fällen müssen Antibiotika eingesetzt werden. Operationen sind selten notwendig.
Da in Studien die Erhöhung des Risikos von Krebserkrankungen durch chronische Entzündungen nachgewiesen wurde, haben Wissenschaftler in einer Metaanalyse den Einfluss einer Divertikulitis auf das Darmkrebsrisiko untersucht. Für die Studie wurden 12 Studien aus den medizinisch-wissenschaftlichen Studien PubMed, Embase und Cochrane CENTRAL sowie Google Scholar ermittelt.
Keine Erhöhung des Darmkrebsrisikos durch Divertikulitis
Die Darmkrebsrate unter Patienten mit Divertikulitis lag in den analysierten Studien bei 0,6 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,5 – 0,6 %). Die Darmkrebsrate wird weltweit bei ca. 1,1 % für Frauen und 1,5 % für Männern eingeschätzt.
Die Autoren schlussfolgerten, dass eine Divertikulitis kein erhöhtes Darmkrebsrisiko verursache. Eine Langzeitbeobachtung nach dem Auftreten sei daher nicht notwendig
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