Augenbewegungen und Atmung gegen Migräne

Original Titel:
Effectiveness of eye movement exercise and diaphragmatic breathing with jogging in reducing migraine symptoms: A preliminary, randomized comparison trial

 
Kurz & fundiert
  • Übungen zur Verbesserung des Körperbewusstseins und Stresskontrolle wichtig bei Migräne
  • Lauftraining plus Augenbewegungsübungen versus Lauftraining plus Zwerchfellatmung
  • 63 Patienten in 3 Gruppen; Kontrollgruppe nur Standardtherapie
  • Migränefrequenz, -dauer und -intensität vor und nach 12-wöchiger Intervention, Nachbeobachtung nach 12 Monaten
  • Beide Interventionen reduzierten Migränefrequenz, -Dauer und -Intensität signifikant
  • Reduktion menstruationsbedingter Migräne und des Medikamentengebrauchs
  • Verbesserung der Schlafqualität und der Trinkgewohnheiten
  MedWiss – Migräne kommt bei circa 15 % der Bevölkerung vor. Die Therapie muss individuell abgestimmt werden, um die jeweils beste Medikation mit Blick auf Wirkung und Nebenwirkung zu ermitteln. Für eine bessere Krankheitskontrolle spielen auch Entspannungsübungen, Übungen zur Stresskontrolle und Bewegung eine wichtige Rolle. Die Effektivität von Atem- bzw. Augenbewegungsübungen gepaart mit Lauftraining wurde in dieser Studie eingehender untersucht.

Körperliche und kognitive Übungen bzw. Entspannungsmethoden stellen wichtige Elemente der Migränetherapie dar, da nicht jedes Migränemedikament bei jedem Migränepatient anschlägt und die medikamentöse Therapie häufig nicht zur vollständigen Krankheitskontrolle ausreicht. Die Autoren dieser Studie untersuchten den Effekt spezieller Atemübungen (Zwerchfellatmung) und von Augenbewegungsübungen jeweils in Kombination mit Lauftraining.

Untersuchung verschiedener Übungs-Kombinationen mit 63 Patienten

Teilnehmer mit Migräne wurden randomisiert und blind in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe (n = 22) führte Augenbewegungsübungen durch sowie ein Lauftraining (Augengruppe), die zweite Gruppe (n = 19) vollzog neben dem Lauftraining spezielle Übungen zur Zwerchfellatmung (Atmungsgruppe). Die dritte Gruppe (n = 22) erhielt ihre gewohnte Behandlung ohne zusätzliches Training oder Übungen und diente der Kontrolle. Die Gruppen führten ihre Therapie 12 Wochen lang durch. Analysen der Migräneparameter fanden vor und nach den 12 Wochen sowie in einer Nachbeobachtung nach 12 Monaten statt.

Gelinderte Symptome und verbesserte Schlaf- und Trinkgewohnheiten

Die Autoren konnten in beiden Interventionsgruppen (Augengruppe und Atmungsgruppe) eine deutliche Verbesserung der Migränefrequenz (p = 0,001), -dauer (p = 0,003) und -intensität (p = 0,007) beobachten. Die Abnahme der Migränesymptome war in beiden Gruppen direkt nach der 12-wöchigen Therapie sowie in der Nachverfolgung nachweisbar. Zudem sanken die Häufigkeit menstruationsbedingter Migräne und der Gebrauch herkömmlicher Schmerzmittel. Die Schlafqualität und Trinkgewohnheiten verbesserten sich zusätzlich.

Eine spezielle Zwerchfellatmung und Augenbewegungsübungen gepaart mit regelmäßigem Joggen könnten demnach Migränesymptome lindern.

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