Akupunktur kann die Häufigkeit von Migräneattacken auch längerfristig senken
Original Titel:
The Long-term Effect of Acupuncture for Migraine Prophylaxis: A Randomized Clinical Trial
Hat Akupunktur einen langfristigen Effekt auf Migräne, und könnte die Methode so als Prophylaxe dienen? Dr. Fan-Rong Liang, Präsident der Chengdu Universität für Traditionelle Chinesische Medizin, führte dazu eine klinische Studie in Kollaboration mit drei chinesischen Kliniken durch.
Dazu wurde die Wirkung von richtiger Akupunktur mit einer Scheinakupunktur und einer Kontrollgruppe (Patienten auf der Warteliste für die Behandlung) verglichen. Die Studie dauerte insgesamt 24 Wochen lang an. Dabei betrug die Behandlungsdauer 4 Wochen und die Nachbeobachtung umfasste 20 Wochen. Es waren 249 Patienten im Alter von 18-65 Jahren in die Studie eingeschlossen, die 2- bis 8-Mal pro Monat an Migräne (ohne Aura) litten. Die Patienten in der Gruppe mit richtiger Akupunktur und diejenigen in der Gruppe mit Schein-Akupunktur bekamen an 5 Tagen der Woche eine Behandlung, sodass sie auf die 4 Wochen verteilt insgesamt 20 Behandlungen erhielten. Die Patienten auf der Warteliste bekamen keine Akupunkturbehandlung. Die Patienten erfassten ihre Migräneattacken mithilfe von Tagebüchern. Die Studie untersuchte vorrangig die Veränderungen in der Häufigkeit der Migräneattacken von Studienbeginn bis zur 16. Woche.
Von den schließlich 245 Teilnehmern waren 198 (77,1 %) Frauen. Die drei Behandlungsgruppen waren in Alter und sonstigen wesentlichen Faktoren vergleichbar. Im Durchschnitt unterschied sich die Häufigkeit der Migräneattacken nach 16 Wochen Studiendauer zwischen den drei Gruppen. Die Patienten der aktiven Akupunktur-Gruppe litten an 3,2 Tagen weniger unter Migräne als zuvor, in der Scheinbehandlungsgruppe dagegen nur an 2,1 Tagen weniger, und in der Kontrollgruppe, die nur warten konnte, wurden an 1,4 Tagen weniger als zuvor Migräneanfälle berichtet. Also gewannen die Akupunkturpatienten 1,1 schmerzfreie Tage pro Monat im Vergleich zur Scheinakupunktur. Gegenüber der Warteliste konnten sich die mit Akupunktur behandelten Patienten sogar über 1,8 gewonnene Tage freuen. Die Scheinakupunktur unterschied sich rechnerisch dagegen nicht von der Warteliste.
Die Akupunkturbehandlung in dieser Studie konnte also bei Patienten mit Migräne (ohne Aura) zu einer verringerten Migränehäufigkeit über einen Zeitraum von 16 von ursprünglich geplanten 24 Wochen beitragen. Ob Akupunktur nun als prophylaktische Behandlung zu empfehlen sein könnte, müsste nunmehr mit genaueren Analysen zu Schmerzstärke, Vergleichbarkeit zu einer medikamentösen Prophylaxe und eventuell über einen längeren Zeitraum untersucht werden. Die vorliegenden Daten sind zumindest vielversprechend.
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