Eltrombopag verhindert Blutungen bei Patienten mit Blutkrebs
Original Titel:
Eltrombopag for advanced myelodysplastic syndromes or acute myeloid leukaemia and severe thrombocytopenia (ASPIRE): a randomised, placebo-controlled, phase 2 trial
Thrombozytopenie ist die medizinische Bezeichnung für eine verminderte Anzahl von Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut. Bei Patienten mit fortgeschrittenem myelodysplastischen Syndrom (MDS) oder akuter myeloischer Leukämie (AML) kann Thrombozytopenie zur lebensbedrohlichen Komplikation werden. Schwere Fälle einer Thrombozytopenie können zu Gerinnungsstörungen und verstärkten Blutungen führen. Daher stellt Thrombozytopenie ein erhebliches Risiko dar und hängt mit einer frühen Sterblichkeit von Patienten mit MDS und AML zusammen. Eltrombopag ist ein Wirkstoff, der die Bildung von Thrombozyten anregt. Er ist bisher zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten zugelassen, die eine Zerstörung von Thrombozyten zur Folge haben.
In der internationalen ASPIRE-Studie wurde Eltrombopag zur Behandlung von 145 erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem MDS oder mit AML und schwerer Thrombozytopenie untersucht. Die Patienten erhielten entweder Eltrombopag oder ein Placebo und das Behandlungsergebnis wurde durch klinisch relevante Thrombozytopenie-Ereignisse (CRTE) gemessen. Dazu gehörten folgende Ereignisse: Schwerwiegende Blutungen, eine geringe Thrombozytenzahl (weniger als 10 x 109 Thrombozyten pro Liter Blut) und die Gabe von Thrombozyten-Transfusionen.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Thrombozytopenie-Ereignisse bei den Patienten, die Eltrombopag erhielten, mit einer Häufigkeit von 54 % auftraten. Mit Placebo lag diese Rate bei 69 %. In der Ausgangssituation hatten in der Eltrombopag-Gruppe 32 % der Patienten und in der Placebo-Gruppe 28 % der Patienten keine Blutungen. Während der Nachbeobachtung hatten stets weniger Patienten Blutungen, wenn sie mit Eltrombopag behandelt wurden. Schwere Blutungsereignisse traten bei 6 % der Patienten aus der Eltrombopag-Gruppe und bei 13 % der Patienten aus der Placebo-Gruppe auf. Darüber hinaus waren die häufigsten unerwünschten Ereignisse in beiden Studiengruppen Fatigue (Erschöpfungssyndrom), ein geringer Kaliumspiegel, Lungenentzündung und fiebrige Neutropenie (verminderte Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen).
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass die Behandlung mit Eltrombopag bei Patienten mit MDS oder AML und Thrombozytopenie zu einer Verminderung von Blutungen und anderen Thrombozytopenie-Ereignissen führte. Für diese Behandlung gab es keinen neuen Sicherheitsbedenken. Eltrombopag stellt somit eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit von Thrombozytopenie bei MDS und AML dar.
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