Musiktherapie hilft Patientinnen mit Brustkrebs gegen Angstzustände nach Bestrahlung
Original Titel:
The Impact of Music Therapy on Anxiety in Cancer Patients Undergoing Simulation for Radiation Therapy
Bei der Behandlung von Brustkrebs ist oftmals die Strahlentherapie, auch Radiotherapie genannt, ein Bestandteil des Therapieverfahrens. Sie ist zwar vielversprechend, um einen Krankheitsrückgang zu erzielen, bedeutet aber auch körperlichen und seelischen Stress für die betroffenen Frauen. Eine mögliche Form der therapeutischen Behandlung dieser negativen Begleiterscheinungen könnte die Musiktherapie sein. Dabei handelt es sich um ein Heilverfahren, wobei Musik gezielt eingesetzt wird, um die seelische und körperliche Gesundheit wiederherzustellen. Bisher wurde noch nicht beschrieben, welche Rolle eine Musiktherapie für Patientinnen während der Vorbereitung auf eine Strahlenbehandlung (Simulation) spielen könnte. Forscher haben nun die Wirkung von Musiktherapie auf Angstzustände bei Patienten mit Brustkrebs oder Hals-Kopf-Tumoren untersucht.
Die 78 Patienten wurden in jeweils eine behandelte (39 Patienten) und eine nicht behandelte Gruppe (39 Patienten) unterteilt. Davon waren 38 Patientinnen an Brustkrebs erkrankt und 40 Patienten hatten Hals-Kopf-Tumoren. Die psychischen Symptome wurden vor der Musiktherapie mithilfe spezieller Fragebögen (pre-State-Trait Anxiety Inventory und Symptom Distress Thermometer) erfasst. Die Behandlung erfolgte durch einen Musiktherapeuten während der sogenannten Simulation, also der Vorbereitung auf die Radiotherapie, bei der die Mediziner nötige Einstellungen an den Geräten vornehmen. Die Patienten durften sich aussuchen, welche Musik während der Simulation gespielt werden sollte. Die nicht mit Musiktherapie behandelten Patienten durften während der Simulation keine Musik hören und nahmen auch nicht an einer Sitzung mit dem Musiktherapeuten teil. Im Anschluss an die Simulation wurde die Erfassung der psychischen Symptome bei allen Patienten wiederholt.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Symptome der Angstzustände sich nach der Simulation mit Musiktherapie deutlich verringert hatten. Die Patienten ohne Musiktherapie zeigten keine Unterschiede der Symptome vor und nach der Simulation. Vor dem Hintergrund personalisierter Therapie schlussfolgern die Forscher, dass eine individuelle Musiktherapie während der Vorbereitung auf die Strahlenbehandlung die damit verbundenen psychischen Störungen deutlich reduzieren könnte. Musiktherapie könnte ein geeignetes Heilverfahren sein, um Stress während und nach der Radiotherapie vorzubeugen. Weitere Untersuchungen sind nötig, um die Behandlung mit Musiktherapie genauer zu definieren.
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