Biologika haben keinen Einfluss auf Risiko für Wirbelbrüche
Original Titel:
Do biological disease-modifying antirheumatic drugs reduce the spinal fracture risk related to ankylosing spondylitis? A longitudinal multiregistry matched cohort study
Morbus Bechterew betrifft in erster Linie die Wirbelsäule. Neben Schmerzen vor allem im unteren Rücken, kann die rheumatische Erkrankung zu einer Verringerung der Knochenmasse und zu Versteifungen der Wirbelsäule führen. Außerdem können Entzündungen der Sehnenansätze, Augen oder weiterer Gelenke als Begleiterscheinungen auftreten. Durch die geringere Knochenmasse und die verminderte Elastizität ist auch das Risiko für Brüche der Wirbelsäulensegmente erhöht. Wissenschaftler aus Schweden haben jetzt untersucht, ob Biologika das Risiko für Wirbelbrüche verringern können.
Die Wirbelsäule ist eine wichtige und komplizierte Struktur des Körpers. Sie besteht aus 24 freien Wirbeln, in deren inneren Kanal das Rückenmark mit den Nerven verläuft. Zwischen den Wirbeln liegen die Bandscheiben, die Beweglichkeit ermöglichen. Brüche der Wirbelkörper können die Nerven, die das Rückenmark durchlaufen, schädigen. Kommt es zu neurologischen Ausfällen müssen die Wirbelkörper sofort operativ behandelt werden, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Ohne neurologische Einschränkungen kann auch eine konservative Therapie angewendet werden.
Biologika werden seit einigen Jahren zur Behandlung rheumatisch-entzündlicher Erkrankungen eingesetzt. Die Wirkstoffe werden biotechnologisch hergestellt. Sie wirken gegen verschiedene Entzündungsfaktoren des Immunsystems und können so den Krankheitsverlauf verbessern. Die Wissenschaftler beobachteten jetzt Patienten mit Morbus Bechterew über mehrere Jahre. 1352 Patienten wurden mit Biologika behandelt und genauso viele Patienten gleichen Alters, Geschlechts und Krankheitsgeschichte aber ohne Biologikatherapie wurden als Kontrolle untersucht.
Die Ergebnisse der Studie zeigte, dass Biologika keine Auswirkungen auf das Risiko für Frakturen haben. Ein erhöhtes Risiko konnte allerdings für Männer und für Patienten mit einer hohen Belastung durch Begleiterkrankungen festgestellt werden. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung können allerdings zu einem gesunden Erhalt der Knochen und der Wirbelsäule beitragen.
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