Einfache Überwachung des Therapieverlaufs bei Morbus Crohn durch Darmwandultraschall
Original Titel:
Use of Intestinal Ultrasound to Monitor Crohn's Disease Activity
Da Morbus Crohn eine chronische Erkrankung ist, sollte das Fortschreiten der Krankheit regelmäßig überprüft werden. Viele Verfahren, die für die Überwachung eingesetzt werden, sind mit körperlichen Eingriffen verbunden. Daher wird nach weiteren Alternativen für die Verlaufskontrolle bei Patienten mit Morbus Crohn gesucht. Eine Alternative könnte ein durch die Bauchwand durchgeführter (transabdominaler) Darmwandultraschall darstellen. Beim transabdominalen Darmwandultraschall handelt es sich um eine Methode, die ohne körperliche Eingriffe und ohne Strahlung auskommt und zudem leicht durchführbar ist.
Ein deutsches Forscherteam untersuchte unter der Leitung von Prof. Dr. med. Kucharzik, ob sich der transabdominale Darmwandultraschall für die Kontrolle der Krankheitsaktivität und des Therapieverlaufs bei Morbus Crohn- Patienten eignete. Hierzu wurden insgesamt 234 erwachsene Patienten mit mittelschwerem und schwerem Morbus Crohn untersucht. Die 12 Monate andauernde Studie wurde in 47 Studienzentren in Deutschland durchgeführt. Bei allen Patienten wurde die Therapie intensiviert; häufig mit einem Hemmstoff des Tumornekrosefaktor α. Der Tumornekrosefaktor α ist ein Botenstoff des Immunsystems. Wird dieser gehemmt, kommt es zu einer Abschwächung der Immunantwort. Alle Patienten wiesen zu Studienbeginn Darmwandveränderungen auf (entweder im Endabschnitt des Dünndarms (Ileum) oder in verschiedenen Abschnitten des Dickdarms). Nach 3 und 12 Monaten konnten bei allen 234 Patienten Verbesserungen verschiedener Ultraschallparameter beobachtet werden. Dazu zählte unter anderem eine Reduktion der Darmwanddicke oder der Darmwandschichtung. Die Verbesserungen, die bei dem Ultraschall beobachtet wurden, stimmten mit der Verbesserung bestimmter klinischer Werte und mit dem Abklingen von Krankheitssymptomen überein.
Der transabdominale Ultraschall stellte somit eine effektive Methode dar, um das Ansprechen auf die Therapie und die Krankheitsaktivität bei Patienten mit Morbus Crohn zu überwachen. Die Vorteile dieser Methode liegen darin, dass diese schmerzfrei ist, Patienten keiner unnötigen Strahlenbelastung ausgesetzt werden müssen und keine Abführmittel, wie es bei der Darmspiegelung nötig ist, eingenommen werden müssen.
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