Antioxidative Vitamine lindern Endometriose-Schmerzen
Original Titel:
Antioxidant vitamins supplementation reduce endometriosis related pelvic pain in humans: a systematic review and meta-analysis
Kurz & fundiert
- Können antioxidative Vitamine Endometriose-Schmerzen bessern?
- Systematischer Review mit Metaanalyse
- 13 randomisiert-kontrollierte Studien, 589 Patientinnen
- Antioxidative Vitamine C, D und E
- Reduzierte chronische Unterleibsschmerzen, reduzierte Dysmenorrhoe
- Inkonsistente Ergebnisse zu Dyspareunie
Endometriose ist typischerweise eine sehr schmerzhafte Erkrankung. Für viele Betroffene ist daher die Linderung von Schmerzen ein zentrales Behandlungsziel. Da die Erkrankung mit Inflammation und oxidativem Stress einhergeht, werden therapeutische Effekte von antioxidativen Substanzen untersucht. Dazu zählen manche Vitamine. Chinesische Wissenschaftler analysierten nun die Studienlage zum Effekt der antioxidativen Vitamine C, E und D als Nahrungsergänzung auf Schmerzen durch Endometriose.
Können antioxidative Vitamine Endometriose-Schmerzen lindern?
Der systematische Review mit Metaanalyse berücksichtigte Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Web of Science, Cochrane Library, Scopus und China National Knowledge Infrastructure (CNK). Publikationen mit Veröffentlichung bis 16. März 2023 wurden in die Analyse aufgenommen, wenn darin Nahrungsergänzungen mit Vitamin C, Vitamin E oder Vitamin D oder antioxidative Nahrungsergänzungen bei Endometriose untersucht wurden. Die Autoren betrachteten ausschließlich randomisierte kontrollierte Studien und analysierten Studienergebnisse anhand von Schmerz-Scores in einer visuellen Analogskala (VAS). Mittels Mittelwertdifferenzen, Chancen für therapeutische Effekte (Odds Ratio, OR) und 95 % Konfidenzintervalle (KI) evaluierten die Wissenschaftler den Effekt einer antioxidativen Vitamin-Nahrungsergänzung auf Endometriose-Schmerzen.Systematischer Review mit Metaanalyse über 13 randomisiert-kontrollierte Studien
Die Analyse umfasste 13 randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 589 Patienten. Über 534 Patienten in 9 Studien konnte der Zusammenhang zwischen Vitamin-Supplementierung und endometriosebezogenen chronischen Unterleibsschmerzen untersucht werden. In 4 Studien kamen Vitamine E und C im Vergleich zu einem Placebo zum Einsatz. In 3 Studien wurde Vitamin E und ein orales Kontrazeptivum untersucht, 2 Studien setzten Vitamin D ein.- Unterleibsschmerzen-Linderung (VAS):
- Mittelwertdifferenz (MD): -1,79; 95 % KI: -3,24 – -0,34; p = 0,02
- Odds Ratio (OR): 11,46; 95 % KI: 4,42 – 29,72; p < 0,00001
- Dysmenorrhoe-Linderung:
- MD: -0,57; 95 % KI: -0,99 – -0,16; p = 0,007
- OR: 3,02; 95 % KI: 1,50 – 6,07; p = 0,002
Vitamine könnten Endometriose-Therapie sinnvoll ergänzen
Die systematische Recherche und Metaanalyse unterstützt somit den Einsatz von antioxidativen Vitaminen zur begleitenden Behandlung von Endometriose. Schmerzen durch Endometriose könnten demnach mit Hilfe von Vitaminen C, E und D, vermutlich aufgrund von antiinflammatorischen Effekten, gelindert werden. Eine solche Behandlung solle jedoch ärztlich begleitet erfolgen, um mögliche Überdosierungen und Komplikationen speziell mit den fettlöslichen Vitaminen E und D zu vermeiden.© Alle Rechte: HealthCom