Der zeitliche Abstand zwischen Diagnose und Behandlung beeinflusst das Überleben bei fortgeschrittenem Lymphdrüsenkrebs
Original Titel:
The impact of time from diagnosis to treatment in diffuse large B-cell lymphoma
Lymphdrüsenkrebs (malignes Lymphom) ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems und geht von den sogenannten Lymphozyten aus, die zu den weißen Blutkörperchen gehören. Die häufigste Form von Lymphdrüsenkrebs bei Erwachsenen ist das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL), welches durch Veränderungen der B-Lymphozyten entsteht. Dadurch kommt es zu einem unkontrollierten Wachstum dieser Zellen, die rasch im Körper ausstreuen können. Das DLBCL wird oft erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium entdeckt. Dabei besteht, wie für andere bösartigen Krebserkrankungen auch, die Vermutung, dass der zeitliche Abstand zwischen Diagnose und Behandlung entscheidend für das Behandlungsergebnis ist.
Zur Klärung dieser Annahme wurde in einer Studie aus Singapur das Behandlungsergebnis von 581 Patienten mit DLBCL im Krankheitsstadium III bis IV betrachtet. Die Behandlung der Patienten bestand aus einer Chemotherapie mit R-CHOP (Rituximab plus Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison). Der zeitliche Abstand zwischen der gesicherten Diagnose und der ersten Gabe von R-CHOP war bekannt und wurde in Zusammenhang mit dem Behandlungsergebnis gesetzt.
Generell zeigte sich, dass Patienten mit DLBCL im Stadium III bis IV und einem längeren Abstand zwischen Diagnose und Therapie ein kürzeres Gesamtüberleben und ein kürzeres Überleben ohne Krankheitsfortschritt hatten. Ein ähnlicher Zusammenhang konnte bei erhöhten Werten des unbestimmten Tumormarkers LDH (Laktatdehydrogenase) beobachtet werden. Betrug bei Patienten mit erhöhten LDH-Werten der Abstand zwischen Diagnose und Behandlung mehr als vier Wochen, hatten diese Patienten ein schlechteres Gesamt- und fortschrittsfreies Überleben. Im Fall von niedrigen LDH-Werten oder frühen Krankheitsstadien (I bis II) wirkte sich der Diagnose-Therapie-Abstand nicht auf das Überleben der Patienten aus.
Die Autoren der Studie halten fest, dass bei DLBCL im fortgeschrittenem Stadium oder mit erhöhten LDH-Werten das Überleben vom zeitlichen Abstand zwischen Diagnose und Behandlung abhängt. In solchen Fällen sollte die Therapie so früh wie möglich begonnen werden. Eine Verzögerung der Behandlung bei Patienten mit DLBCL in einem frühen Stadium oder mit niedrigen LDH-Werten sollte keinen negativen Einfluss haben.
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