PSA-Anstieg nach Prostataentfernung – Die Strahlentherapie erzielt gute Ergebnisse mit nur wenigen Nebenwirkungen
Original Titel:
Functional and oncological outcomes of salvage external beam radiotherapy following robot-assisted radical prostatectomy in a Canadian cohort
Für viele Prostatakrebs-Patienten, bei denen der Krebs auf die Prostata beschränkt ist und keine Metastasen vorliegen, ist eine Operation die Behandlungsmethode der ersten Wahl. Wird der Prostatakrebs durch die operative Entfernung der Prostata komplett entfernt, kann der Patient geheilt werden. Nicht selten tritt der Prostatakrebs nach einer Operation jedoch erneut auf. Das äußert sich dadurch, dass der PSA (prostataspezifische Antigen)-Wert, nachdem er nach der Operation unter die Nachweisgrenze gesunken ist, wieder ansteigt. Man spricht dann von einem biochemischen Rezidiv. Tritt dieser Fall ein, kann mit einer Strahlentherapie ein erneuter Versuch gestartet werden, den Krebs zu heilen.
Ein kanadisches Forscherteam untersuchte die Ergebnisse einer solchen Strahlentherapie nach einer vorangegangenen robotergestützten Prostataentfernung. Die Wissenschaftler analysierten die Patientendaten von 70 Männern, bei denen nach der Entfernung der Prostata der PSA-Wert wieder anstieg und die sich aufgrund dessen einer Strahlentherapie unterzogen haben. Die Männer, die sich für eine Strahlentherapie entschieden, waren durchschnittlich 61,8 Jahre alt und wiesen im Durchschnitt einen PSA-Wert von 0,5 ng/ml auf. Sie begannen die Strahlentherapie durchschnittlich 458 Tage nach der Prostataentfernung. Im Hinblick auf die Krebserkrankung lieferte die Bestrahlung insgesamt gute Ergebnisse. Bei 89 % der Männer sank der PSA-Wert nach 6 Monaten unter 0,2 ng/ml, was laut Definition bedeutet, dass kein biochemisches Rezidiv mehr vorlag. Nach einem Jahr war das bei 93 % der Männer und nach 2 Jahren bei 81 % der Männer der Fall. Doch auch in Bezug auf Nebenwirkungen lieferte die Strahlentherapie gute Ergebnisse. So litten ein Jahr nach der Strahlentherapie ähnlich viele Männer unter Harninkontinenz wie vor der Therapie (22 % vor der Strahlentherapie vs. 29 %). Und auch andere Beschwerden beim Wasserlassen traten nach der Strahlentherapie nicht häufiger auf. Das gleiche galt für die Sexualgesundheit. Auch diese wurde durch die Strahlenbehandlung nicht nennenswert beeinflusst.
Die Strahlentherapie erzielte somit gute Erfolge bei der Behandlung von Prostatakrebs-Patienten, bei denen der Krebs nach der operativen Entfernung der Prostata zurückgekehrt ist. Die Strahlentherapie führte zu fast keinen Einschränkungen, was die Sexualität und die Kontinenz betrifft.
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