Starkes Sodbrennen lässt sich bei stark übergewichtigen Patienten gut operativ behandeln
Original Titel:
Safety and effectiveness of antireflux surgery in obese patients
Fast jeder musste bereits einmal das unangenehme Brennen im Bereich der Speiseröhre erfahren, was als Sodbrennen bezeichnet wird. Risikofaktoren für Sodbrennen sind vielfältig und umfassen stark gewürzte, schwere Speisen, einen übermäßigen Genuss von Alkohol und Zigaretten oder zum Beispiel das Vorliegen von Übergewicht.
Durch das Sodbrennen ausgelöste Beschwerden sind meist gering und verschwinden nach einiger Zeit von selbst. Bleibt das Sodbrennen allerdings über eine längere Zeit lang hartnäckig bestehen, könnte dies Anzeichen für eine Rückflusskrankheit, genannt Reflux, sein. Normalerweise wird der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre durch einen Schließmuskel am Mageneingang verhindert. Dieser Schließmuskel am Ende der Speiseröhre lässt Nahrung und Getränke in den Magen. Funktioniert der Schließmuskel nicht mehr einwandfrei, kommt es zum Rückfluss des sauren Mageninhalts in die Speiseröhre. In der Folge greift Magensäure die Schleimhaut der Speiseröhre an und löst eine schmerzhafte Entzündung aus.
Ist das Sodbrennen stark ausgeprägt und chronisch, kann eine Operation sinnvoll sein. In den letzen Jahren ist nicht nur die Anzahl an Betroffenen mit Refluxkrankheiten gestiegen, sondern auch die Anzahl an Operationen zur Minderung der Beschwerden bei chronischem Sodbrennen. Insbesondere übergewichtige und adipöse Patienten lassen häufig operative Eingriffe durchführen. Englische Forscher untersuchten nun, ob eine operative Behandlung der Refluxkrankheit bei diesen Patienten effektiv und sicher ist.
Die Forscher suchten in der Literatur nach Studien, die zu diesem Thema durchgeführt wurden und werteten diese nach festgelegten Kriterien aus. In ihre Analyse schlossen sie 13 Studien mit insgesamt 3772 Patienten ein. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass es zwischen adipösen und normalgewichtigen Patienten keine Unterschiede bei der Anzahl an Operationen, bei denen zu einer offenen Operation gewechselt werden musste und bei der Anzahl an Patienten mit Rückkehr der Refluxkrankheit, die eine weitere Operation erforderte, gab. Ebenso trat ein Verrutschen der während der Operation angebrachten Manschette ähnlich häufig auf. Allerdings war die durchschnittliche Operationszeit bei den adipösen Patienten länger und sie mussten auch länger im Krankenhaus verbleiben.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine Operation zur Behandlung der chronischen Refluxkrankheit für adipöse Patienten genauso effektiv und sicher wie für normalgewichtige Patienten erscheint, sodass das Vorliegen einer Adipositas kein Grund sein sollte, eine Operation nicht durchzuführen.
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