Ergänzende Lichttherapie bessert Schlafqualität bei Depression

Original Titel:
Evaluating the impact of adjunct bright light therapy on subjective sleep quality in major depressive disorder

Kurz & fundiert

  • Schlafprobleme häufig bei Depression – bessere Schlafqualität mit Lichttherapie?
  • Randomisiert-kontrollierte Studie mit 100 Patienten in antidepressiver Therapie
  • Helllicht-Therapie (BLT) plus SSRI versus SSRI allein
  • Signifikant bessere Schlafqualität mit ergänzender Lichttherapie

 

MedWiss Eine ergänzende Behandlung mit hellem Licht kann zur Verbesserung der wahrgenommenen Schlafqualität bei Patienten in antidepressiver Therapie beitragen, zeigte eine randomisierte Studie mit 100 Teilnehmern.


Schlafstörungen sind häufiges Symptom von Depression. Auch nach Erreichen der Symptomfreiheit können anhaltende Schlafprobleme unter anderem als Risikofaktor auf möglicherweise wiederkehrende depressive Episoden deuten. Eine ergänzende Therapie mit hellem Licht (bright light therapy, BLT) erwies sich in früheren Studien als wirksam zur Behandlung von Depression. Dies wurde durch eine Verbesserung von Schlafdauer und Schlafzeitpunkt vermittelt, Effekte auf die subjektive Schlafqualität wurden hingegen bislang nicht untersucht.

Schlafprobleme häufig bei Depression – bessere Schlafqualität mit Lichttherapie?

Die vorliegende Studie untersuchte nun Effekte einer ergänzenden Lichttherapie auf die subjektive Schlafqualität bei stationär behandelten Patienten mit Depression. Die Studie wurde randomisiert-kontrolliert mit Patienten in durchgängiger antidepressiver Therapie (SSRI) durchgeführt. Die Teilnehmer wurden in eine Licht-Gruppe, mit Lichttherapie begleitend zur Pharmakotherapie, und eine Kontrollgruppe, die nur die medikamentöse Behandlung erhielt, eingeteilt. Depressive Symptome ermittelten die Wissenschaftler anhand der Depressionsbewertungsskala HAM-D (Hamilton Depression Rating Scale), die subjektiv empfundene Schlafqualität beurteilten die Autoren mit Hilfe des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI).

Randomisiert-kontrollierte Studie mit 100 Patienten in antidepressiver Therapie

Insgesamt nahmen 100 Patienten an der Studie teil, mit 66 Patienten in der Licht-Gruppe und 34 Patienten in der Kontrollgruppe. 84 Patienten (Licht-Gruppe: 55/66; Kontrollgruppe: 34/34) sprachen auf die antidepressive Therapie an. Von diesen wurden schließlich die Ergebnisse mit und ohne ergänzende Lichttherapie analysiert.

In beiden Gruppen verbesserten sich die depressiven Symptome. Jedoch nur die Licht-Gruppe zeigte auch signifikante Verbesserungen der wahrgenommenen Schlafqualität.

Schlafqualität (PSQI) je Behandlungsgruppe:

  • Licht: T0: 8,05 vs. T1: 5,64; p < 0,001
  • Kontrolle: T0: 7,11 vs. T1: 6,50; p = 0,072

Signifikant bessere Schlafqualität mit ergänzender Lichttherapie

Die Studie demonstrierte somit die ergänzende Behandlung mit hellem Licht als therapeutische Strategie bei Patienten mit Depression zur Verbesserung der wahrgenommenen Schlafqualität. Die Ergebnisse zeigen, so die Autoren, die Bedeutung der subjektiven Schlafqualität für die klinische Einschätzung der Depression auf. Welche Rolle dies auf den langfristigen Therapieerfolg hat, sollen weitere Studien untersuchen, die zudem objektive Schlafmessungen vornehmen und Patienten mit anderen Antidepressiva einschließen.

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