Metformin verbessert Zyklusstörungen
Original Titel:
The efficacy of 24-month metformin for improving menses, hormone and metabolic profiles in polycystic ovary syndrome
Metformin wird seit Jahren zur Behandlung von Diabetes und Übergewicht und als Off-Label-Therapie ohne offizielle Zulassung auch beim Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom) eingesetzt. Der Wirkstoff soll den Blutzucker und die Konzentration männlicher Geschlechtshormone im Blut senken. Eine Studie von Wissenschaftlern aus Taiwan hat jetzt den langfristigen Effekt von Metformin über 2 Jahre untersucht.
Beim Polyzystischen Ovarialsyndrom kommt es zu Übergewicht und Stoffwechselstörungen, Zyklusstörungen, Hirsutismus und Akne. Im Blutbild zeigt sich eine Erhöhung der männlichen Geschlechtshormone wie Testosteron und des Luteinisierenden Hormons (LH), welches für die Produktion männlicher Hormone zuständig ist. Durch einen Ultraschall können außerdem vergrößerte Eierstöcke mit vielen kleinen Follikeln (Zysten) wahrgenommen werden. Metformin soll den Stoffwechsel und die Hormonproduktion regulieren und die Fruchtbarkeit erhöhen.
Die Wissenschaftler untersuchten 119 Frauen mit PCO-Syndrom, die 2 Jahre lang täglich Metformin einnahmen. Regelmäßig wurden Zyklushäufigkeit und Blutwerte bestimmt. Die Auswertung ergab, dass sowohl bei normalgewichtigen als auch bei übergewichtigen Frauen mit PCO-Syndrom innerhalb von 6 Monaten die Zyklushäufigkeit erhöht werden und der BMI (Body Mass Index, Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße), der Testosteronspiegel und der LH-Spiegel verringert werden konnten. Frauen, die zu Beginn normalgewichtig waren und einen erhöhten Testosteronspiegel hatten, zeigten nach 6 Monaten die größten Verbesserungen. Frauen, die zu Beginn übergewichtig waren, aber einen niedrigen Testosteronspiegel hatten, erreichten am wahrscheinlichsten nach 12 Monaten eine normale Zyklushäufigkeit.
Die Ergebnisse zeigen daher, dass Metformin den Zyklus und den Hormonspiegel verbessern kann. Die meisten Frauen erreichten dabei schon nach 6 Monaten die maximale Verbesserung, die in den anschließenden Monaten beibehalten werden konnte. Das Körpergewicht und der Testosteronspiegel zu Beginn der Behandlung könnten die Therapieeffektivität aber beeinflussen.
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