Das Demenzrisiko bei Vorhofflimmern kann durch Gerinnungshemmer deutlich gesenkt werden
Original Titel:
Less dementia with oral anticoagulation in atrial fibrillation
Vorhofflimmern ist eine häufige Herzrhythmusstörung, die für ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle, aber auch Demenzerkrankungen bekannt ist. Bisher unklar ist aber, ob die Herzbehandlung mit Gerinnungshemmern Schutz vor einer Demenzerkrankung bieten kann. Die Kardiologen Prof. Friberg und Prof. Rosenqvist vom Karolinska Institut des Danderyd University Hospital im schwedischen Stockholm untersuchten nun, wie häufig Menschen mit Vorhofflimmern an Demenz erkranken und ob die Einnahme von Gerinnungshemmern auf diese Zahlen einen Einfluss hat.
Beeinflussen Gerinnungshemmer die Häufigkeit von Demenzerkrankungen bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen?
Dabei verglichen sie auch die Wirkung von neueren Gerinnungshemmern und klassischeren Mitteln wie Warfarin. Die Experten analysierten dazu die medizinischen Daten aller schwedischen Patienten mit der Diagnose Vorhofflimmern und keiner vorherigen Demenzdiagnose zwischen 2006 und 2014.
Die Daten von 444106 Patienten wurden überprüft. Es zeigte sich, dass Patienten, die direkt nach der Herzdiagnose mit Gerinnungshemmern behandelt wurden, ein deutlich niedrigeres Demenzrisiko (29 % niedriger) hatten als die Patienten, die nicht direkt Gerinnungshemmer erhielten. Welche Medikamente die Patienten erhielten, schien dagegen keinen Unterschied zu machen. Neuere Mittel und Warfarin boten einen vergleichbar guten Demenzschutz für Menschen mit Vorhofflimmern.
Behandlung mit Gerinnungshemmern ab Diagnose der Herzerkrankung kann deutlich das Demenzrisiko senken
Die Studie zeigte also, dass das Demenzrisiko für Patienten mit der Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern deutlich gesenkt werden könnte, wenn die Patienten mit Gerinnungshemmern behandelt werden. Entsprechend sollte eine Therapieanpassung auch bei bestehendem, nicht derart behandeltem Vorhofflimmern mit dem Arzt besprochen werden.
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