Patienten mit frühem kleinzelligen Lungenkrebs könnten von Chemotherapie nach Operation profitieren

Original Titel:
Adjuvant chemotherapy following surgical resection improves survival in patients with early-stage small cell lung cancer

MedWiss – Auch Patienten mit kleinzelligen Lungenkrebs in einem frühen Stadium können von einer Chemotherapie nach der OP profitieren. Zu diesem Schluss kommen chinesische Forscher in einer aktuellen Untersuchung.


Die häufigsten Therapieformen für den kleinzelligen Lungenkrebs sind die Chemo- und Strahlentherapie. Dabei ist die Behandlung abhängig vom Zustand des Patienten und der Ausbreitung und des Schweregrads des Tumors. Da Krebszellen sich über Lymphbahnen ausbreiten können, finden sich häufig Absiedelungen in den Lymphknoten des Mediastinums, dem Raum zwischen den Lungenflügeln. Solange keine oder nur sehr wenige Lymphknoten im Mediastinum befallen sind ist auch eine Operation zur Entfernung des Tumors möglich. Wissenschaftler aus China untersuchten jetzt, welche Auswirkungen eine an die Operation anschließende Chemotherapie auf das Gesamtüberleben hat.

Patienten, die nach Op zusätzlich Chemotherapie erhielten lebten länger

Die Wissenschaftler untersuchten 98 Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs im frühen Stadium. Bei der Untersuchung der Lymphknoten im Mediastinum konnten keine Krebszellen gefunden werden. Die Patienten erhielten eine Lobektomie oder eine begrenzte Resektion. Bei der Lobektomie wird ein Lungenlappen komplett entfernt, bei der begrenzten Resektion (Keil- oder Segmentresektion) werden nur Teile eines Lungenlappens entfernt. 67 der Patienten erhielten nach der Lobektomie eine Chemotherapie (adjuvante Chemotherapie). Die Wissenschaftler untersuchten das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben – ohne Fortschreiten der Erkrankung – bei den Patientengruppen. Patienten, die eine adjuvante Chemotherapie erhalten hatten, zeigten im Durchschnitt ein längeres Gesamtüberleben von etwa 42,1 Monaten im Vergleich zu Patienten ohne Chemotherapie mit 33,5 Monaten und ein längeres progressionsfreies Überleben von etwa 25,2 Monaten im Vergleich zu Patienten ohne Chemotherapie mit 13,5 Monaten.

Auch wenn im frühen Stadium Lymphknoten befallen sind, könnte Chemotherapie nach OP ein Vorteil sein

Auch Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs mit Befall der Lymphknoten profitierten von einer adjuvanten Chemotherapie und zeigten im Durchschnitt ein Gesamtüberleben von etwa 36,4 Monaten und ein progressionsfreies Überleben von 19 Monaten. Die Kontrollgruppe ohne Chemotherapie hatte ein durchschnittliches Gesamtüberleben von 26,7 Monaten und ein progressionsfreies Überleben von 13,3 Monaten.

Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit frühem kleinzelligen Lungenkrebs von einer Operation mit anschließender Chemotherapie profitieren können. Die Kombination der beiden Therapieoptionen sollte daher bei kleinzelligem Lungenkrebs in frühem Stadium in Betracht gezogen werden, da die Überlebenszeit verbessert werden könnte.

© Alle Rechte: HealthCom