Körperliche Aktivitäten verbessern den Krankheitsverlauf von Darmkrebs-Patienten im fortgeschrittenen Stadium
Original Titel:
Physical activity and outcomes in patients with stage III colon cancer: A correlative analysis of phase III trial NCCTG N0147 (Alliance)
Regelmäßige Bewegung scheint sich nicht nur positiv auf das Darmkrebs-Risiko auszuwirken, sondern sie scheint auch einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf bei bereits bestehender Erkrankung zu haben. Dies fanden Forscher in einer aktuellen Studie heraus. Darmkrebspatienten im fortgeschrittenem Stadium hatten nämlich ein geringeres Sterberisiko und ein geringeres Risiko für einen Krankheitsrückfall, wenn die sie mehrmals statt höchstens einmal im Monat körperlichen Freizeitaktivitäten nachgingen.
Regelmäßige Bewegung ist gesund und das in vielerlei Hinsicht. Durch körperliche Aktivität kann das Risiko für viele Erkrankungen reduziert werden. Dies gilt auch für Darmkrebs, was in früheren Studien gezeigt werden konnte. Doch was, wenn man bereits an Darmkrebs erkrankt ist? Hat die körperliche Aktivität auch dann noch einen Nutzen?
Wissenschaftler befragten Darmkrebs-Patienten zu ihrer körperlichen Aktivität
Dies wollte ein US-amerikanisches Forscherteam herausfinden. Zu diesem Zweck untersuchten die Wissenschaftler 1992 Darmkrebs-Patienten, bei denen der Tumor bereits fortgeschritten war und die benachbarten Lymphknoten, nicht aber weiter entfernt liegende Körperregionen, befallen hatte (Stadium III). Sie untersuchten, ob und wie sich die körperliche Aktivität der Patienten um den Zeitpunkt der Diagnose herum auf den Krankheitsverlauf auswirkte. Bevor die Patienten eine spezielle Behandlung starteten, füllten sie alle einen Fragebogen aus, der abfragte, wie häufig und wie intensiv sie sich körperlich betätigten.
Patienten, die sich häufiger bewegten, hatten einen besseren Krankheitsverlauf
Während des Beobachtungszeitraumes (im Mittel 6,9 Jahre) verstarben 505 Patienten und 541 Patienten waren von einem Krankheitsrückfall betroffen. Insgesamt berichteten 3 von 4 Patienten (75 %), dass sie mehrmals im Monat körperlichen Freizeitaktivitäten nachgingen. Diese Patienten hatten laut statistischen Analysen ein geringeres Sterberisiko und ein geringeres Risiko, dass die Krankheit nach der Behandlung wieder auftrat, als Patienten, die nur einmal im Monat oder seltener einer Freizeitaktivität nachgingen. Dabei hatte die Bewegung einen größeren positiven Effekt bei Patienten, bei denen der Krebs noch keine Absiedlungen in andere Körperregionen (Metastasen) gebildet hatte.
Patienten, die um den Zeitpunkt der Darmkrebs-Diagnose herum körperlich aktiver waren, schienen somit einen besseren Krankheitsverlauf zu haben. Weitere Studien müssen zeigen, ob das auch bei einer sportlichen Betätigung im weiteren Krankheitsverlauf der Fall ist. Also ob eine sportliche Betätigung auch dann noch die Prognose verbessert, wenn mit ihr erst nach der Diagnose begonnen wird.
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