α-Glucosidase-Hemmer bei Typ-2-Diabetes

Original Titel:
Meta-analysis and critical review on the efficacy and safety of alpha-glucosidase inhibitors in Asian and non-Asian populations

MedWiss Chinesische Forscher untersuchten in ihrer Studie die Wirksamkeit und Sicherheit von α-Glucosidase-Hemmern bei asiatischen und nicht asiatischen Patienten mit Typ-2-Diabetes. Die Forscher suchten dafür in medizinischen Datenbanken nach Studien, die zu diesem Thema durchgeführt wurden und werteten diese zusammenfassend aus.


Bei α-Glucosidase-Hemmern handelt es sich um Medikamente, die zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 zum Einsatz kommen. Ihre Wirkung beruht darauf, dass sie zur einer verminderten Aufnahme von Kohlenhydraten aus der Nahrung beitragen. Dies bedingt, dass der Blutzucker nach einer Mahlzeit langsamer und weniger stark ansteigt. Eine alleinige Therapie des Diabetes Typ 2 mit α-Glucosidase-Hemmern ist meist nicht ausreichend, sodass sie in der Regel gemeinsam mit anderen Medikamenten verabreicht werden.

Positive Effekte von α-Glucosidase-Hemmern im Vergleich zu Scheinmedikamenten

Bei der Recherche in den medizinischen Datenbanken konnten 67 Studien identifiziert werden. Dabei zeigte sich Folgendes: im Vergleich zu einem Scheinmedikament (Placebo) führten die α-Glucosidase-Hemmer zu einer stärkeren Reduktion des Langzeitblutzuckerwertes (bekannt als HbA1c-Wert) sowie zu einer größeren Absenkung der Blutzuckerkonzentration nach Mahlzeiten und im Nüchternzustand. Diese Effekte konnten sowohl bei den asiatischen als auch bei den nicht asiatischen Patienten gesehen werden. Die Anwendung der α-Glucosidase-Hemmer führte ebenso bei den asiatischen und nicht asiatischen Patienten vermehrt zu Blähungen und Durchfall.

Beim Vergleich der α-Glucosidase-Hemmer mit anderen Diabetesmedikamenten zeigten sich ernüchternde Ergebnisse

In weiteren Auswertungen verglichen die Forscher die Auswirkungen von α-Glucosidase-Hemmern mit anderen Medikamenten, die zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden (= sogenannte antidiabetische Medikamente). Hierbei zeigte sich, dass der Langzeitblutzuckerwert durch die α-Glucosidase-Hemmer bei asiatischen Patienten nicht so deutlich gesenkt werden konnte wie durch DPP-4-Hemmer (DPP-4 steht Dipeptidylpeptidase 4) oder Sulfonylharnstoffe. Bei den nicht asiatischen Patienten erwiesen sich die α-Glucosidase-Hemmer hinsichtlich der günstigen Auswirkungen auf den Langzeitblutzuckerwert gegenüber Thiazolidindionen unterlegen. Beim Vergleich mit weiteren antidiabetischen Medikamenten (Metformin und Glinide) schnitten die α-Glucosidase-Hemmern gleich gut ab.

Patienten mit Typ-2-Diabetes können daher von der Einnahme von α-Glucosidase-Hemmern durch eine Verbesserung ihrer Blutzuckereinstellung profitieren. Durch einige andere antidiabetische Medikamente konnte der Langzeitblutzuckerwert allerdings noch günstiger beeinflusst werden.

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