Phase-III-Studie: Optimale Ergebnisse mit Chemotherapie plus Bevacizumab
Original Titel:
First-line systemic treatment strategies in patients with initially unresectable colorectal cancer liver metastases (CAIRO5): an open-label, multicentre, randomised, controlled, phase 3 study from the Dutch Colorectal Cancer Group
Kurz & fundiert
- Darmkrebs mit inoperablen Lebermetastasen: Optimale erste Therapie?
- Phase-III-Studie: rechtsseitiger Tumor oder RAS- bzw. BRAF-V600E-Mutation (n = 284) oder linksseitiger Tumor (n = 236)
- Rechtsseitig/Mutation: Beste Ergebnisse mit FOLFOXIRI plus Bevacizumab
- Linksseitig/ohne Mutation: Kein klinischer Vorteil von Panitumumab gegenüber Bevacizumab
Bei Darmkrebspatienten mit anfänglich inoperablen Lebermetastasen kann eine kurative lokale Behandlung in Frage kommen, wenn der Tumor durch eine systemische Therapie verkleinert wurde. Allerdings ist bisher unklar, welche systematische Therapie in diesem Fall die größten Erfolgsaussichten bietet.
Darmkrebs und inoperable Lebermetastasen: Welche systemische Therapie?
In einer Phase-III-Studie wurden nun verschiedene Behandlungsansätze verglichen, um die optimale systemische Therapie bei Darmkrebs mit inoperablen Lebermetastasen zu ermitteln. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass die Merkmale Lage des Tumors und Vorliegen bestimmter Mutationen einen Einfluss auf die Therapiewirksamkeit haben. Für die Studie wurden daher Patienten in vier Gruppen aufgeteilt: Den Gruppen A und B wurde Patienten mit rechtsseitigem Tumor oder RAS- bzw. BRAF-V600E-Mutation zugeteilt, während den Gruppen C und D Patienten mit linksseitigem Tumor ohne Mutation zugeteilt wurden. Die Gruppen A und C erhielten das Chemotherapieregime FOLFOX oder FOLFIRI in Kombination mit Bevacizumab. Gruppe B erhielt FOLFOXIRI plus Bevacizumab, Gruppe D erhielt FOLFOX oder FOLFIRI plus Panitumumab. Die Behandlungen erfolgten alle 14 Tage für bis zu 12 Zyklen.Phase-III-Studie: Behandlungsoptionen für systemische Therapie
Insgesamt nahmen 284 Patienten mit rechtsseitigem Tumor oder RAS- bzw. BRAF-V600E-Mutation (Gruppen A/B) und 236 Patienten mit linksseitigem Tumor ohne Mutation (Gruppen C/D) an der Studie teil. In der abschließenden Analyse umfasste Gruppe A 147 Patienten, Gruppe B 144 Patienten, Gruppe C 114 und Gruppe D 116 Patienten. Der Vergleich der Gruppen A und B, mit rechtsseitigem Tumor oder RAS- oder BRAF-Mutation, zeigte, dass das längste progressionsfreie Überleben mit FOLFOXIRI plus Bevacizumab (Gruppe B) erzielt wurde. Progressionsfreies Überleben:- Gruppe A (FOLFOX/FOLFIRI plus Bevacizumab): 9 Monate; 95 % Konfidenzintervall, KI: 7,7 – 10,5
- Gruppe B (FOLFOXIRI plus Bevacizumab): 10,8 Monate; 95 % KI: 9,9 – 12,6
- Hazard Ratio (HR): 0,76; 95 % KI: 0,60 – 0,98; p = 0,032
Tumor rechtsseitig oder RAS-/BRAF-Mutation: FOLFOXIRI plus Bevacizumab
Der Vergleich der Patienten mit linksseitigem Tumor ohne RAS- bzw. BRAF-Mutation (Behandlungsgruppen C und D) zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen der Kombination aus Chemotherapie und Panitumumab und der Kombination aus Chemotherapie und Bevacizumab. Dabei kam es mit Panitumumab jedoch zu mehr Nebenwirkungen. Progressionsfreies Überleben:- Gruppe C (FOLFOX/FOLFIRI plus Bevacizumab): 10,8 Monate; 95 % KI: 9,9 – 12,6
- Gruppe D (FOLFOX/FOLFIRI plus Panitumumab): 10,4 Monate; 95 % KI: 9,8 – 13,0
- HR: 1,11; 95 % KI: 0,84 – 1,48; p = 0,46
Kein Vorteil mit Panitumumab bei linksseitigem Tumor ohne RAS/BRAF-Mutation
Die Autoren schlussfolgerten, dass bei Darmkrebspatienten mit einem rechtsseitigen Tumor oder RAS- bzw. BRAF-Mutation die besten Behandlungsergebnisse mit FOLFOXIRI plus Bevacizumab erreicht werden könnten. Bei linksseitigem Tumor ohne RAS- oder BRAF-Mutation zeige die Zugabe von Panitumumab zu FOLFOX oder FOLFIRI hingegen keinen klinischen Vorteil gegenüber Bevacizumab© Alle Rechte: HealthCom