KHK-Patienten, die zusätzlich Depressionen entwickeln, haben ein erhöhtes Sterberisiko
Original Titel:
The Association of Depression at Any Time to the Risk of Death Following Coronary Artery Disease Diagnosis.
Forscher untersuchten, ob sich eine Depression auf den Krankheitsverlauf der koronaren Herzkrankheit (KHK) auswirkt. Sie fanden heraus, dass KHK-Patienten, die im Laufe ihres Lebens zusätzlich unter Depressionen litten, ein doppelt so hohes Sterberisiko hatten wie nicht-depressive KHK-Patienten.
Schon länger wird ein Zusammenhang zwischen dem Herzen und der Psyche hergestellt. Dies zeigen auch Sprichwörter wie z. B. „etwas auf dem Herzen haben“ oder „ein gebrochenes Herz haben“. Heute ist bekannt, dass an diesen Redewendungen etwas Wahres dran ist, denn die Gesundheit von Herz und Psyche beeinflussen sich gegenseitig. Wer unter Depressionen leidet, hat ein erhöhtes Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln und aufgrund von diesen zu versterben. Doch wie wirken sich Depressionen aus, wenn bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung besteht?
Forscher untersuchten mehr als 24000 KHK-Patienten
Dieser Frage ging ein amerikanisches Forscherteam nach. Sie wollten herausfinden, ob Menschen mit einer koronaren Herz-Krankheit (KHK) ein höheres Sterberisiko haben, wenn sie zusätzlich eine Depression entwickeln. Hierzu wurden insgesamt 24137 Patienten mit KHK untersucht.
Depressionen erhöhten das Sterberisiko
Die Analyse der Daten ergab, dass 15 % der KHK-Patienten eine Depression entwickelten. Frauen waren davon häufiger betroffen als Männer (in der KHK-Gruppe mit Depression waren 37 % weiblich, in der KHK-Gruppe ohne Depressionen 24 %). Auch der Anteil von Diabetikern war in der Gruppe der KHK-Patienten mit Depressionen größer (40 %) als in der Gruppe der KHK-Patienten ohne Depressionen (30 %). Patienten, die vorher schon einmal an einer Depression litten, hatten ebenfalls ein höheres Erkrankungsrisiko. In dem Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 9,7 Jahren verstarben insgesamt 40 % der KHK-Patienten. Auffällig dabei war, dass von den Patienten, die zusätzlich eine Depression entwickelt haben, die Hälfte verstarb, während das bei den Patienten, die nicht unter Depressionen litten, bei 38 % der Fall war. Damit hatten KHK-Patienten mit Depressionen ein größeres Sterberisiko. Die Entwicklung einer Depression nach der KHK-Diagnose war in der Studie der stärkste Vorhersagefaktor für den Tod.
KHK-Patienten, die im Laufe ihres Lebens zusätzlich unter Depressionen litten, hatten ein doppelt so hohes Risiko zu versterben wie nicht-depressive KHK-Patienten. Für die Prognose hat die Entwicklung einer Depression somit einen hohen Stellenwert. Daher sollte die psychische Verfassung der KHK-Patienten bei der Behandlung ihrer Krankheit nicht vernachlässigt werden.
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