Eine ballaststoffreiche Ernährung kann Raucher und ehemalige Raucher vor einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung schützen
Original Titel:
Dietary Fiber Intake and Risk of Chronic Obstructive Pulmonary Disease: A Prospective Cohort Study of Men
MedWiss – Ballaststoffe sind wichtig für eine ausgewogene Ernährung. Jedoch bringen sie nicht nur die Verdauung in Schwung, sie können sogar vor Krankheiten schützen. Wenn es um COPD geht senkt eine ballaststoffreiche Ernährung selbst bei Rauchern das Risiko für eine Erkrankung nachweislich, sind Wissenschaftler überzeugt.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung verringert das Risiko für viele Erkrankungen. Zu einer gesunden Ernährung gehört unter anderem eine ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen. Für Erwachsene werden täglich 30 g Ballaststoffe empfohlen. Ballaststoffe sind weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile, die in verschiedenen pflanzlichen Nahrungsmitteln vorkommen. Ihnen werden viele positive Wirkungen zugesprochen. Sie fördern die Verdauung und können die Blutzucker- und die Cholesterinwerte verbessern. Auch auf die Lungenfunktion haben sie eine positive Auswirkung. So konnte gezeigt werden, dass Menschen, die mehr Ballaststoffe zu sich nehmen, seltener unter einer reduzierten Lungenfunktion litten.
Wie hängen Ballaststoffe in der Ernährung und das Risiko für COPD zusammen?
Eine 5-köpfiges Forscherteam untersuchte nun den Einfluss einer ballaststoffreichen bzw. -armen Ernährung auf das Risiko, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zu entwickeln. In die Studie wurden 45058 schwedische Männer zwischen 45 und 79 Jahren einbezogen, die bei Beginn der Studie keine COPD-Vorgeschichte hatten. Zu Studienbeginn wurde in einem Fragebogen das Essverhalten aller Teilnehmer erfasst. Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum betrug 13,1 Jahre. In dieser Zeit erkrankten 1982 dieser Männer an COPD. Dabei waren Männer mit einer ballaststoffarmen Ernährung (täglich weniger als 23,7 g) häufiger betroffen als die, die sich ballaststoffreich (täglich höchstens 36,8 g) ernährten. Diese Beziehung zwischen ballaststoffarmer Ernährung und erhöhtem COPD-Risiko war sowohl bei Männern, die noch rauchten, als auch bei ehemaligen Rauchern zu sehen, nicht aber bei Männern, die niemals geraucht hatten. Bei diesen hatte die Menge der täglich aufgenommenen Ballaststoffe keine Auswirkungen auf das Erkrankungsrisiko. Die schützende Wirkung einer ballaststoffreichen Ernährung vor COPD war deutlicher ausgeprägt, wenn die Ballaststoffe aus Getreide oder Früchten stammten als wenn sie durch den Verzehr von Gemüse zugeführt wurden.
Raucher und Ex-Raucher profitieren von einer ballaststoffreichen Ernährung
Männer, die rauchten oder geraucht hatten, erkrankten somit seltener an COPD, wenn sie sich ballaststoffreich (täglich mindestens 36,8 g) ernährten. Besonders der Verzehr von ausreichend Obst und Getreide darf daher bei einer gesunden Ernährung nicht fehlen.
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