Forschende auf der Spur von Treibern für zystische Nierenerkrankung

Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben gemeinsam mit Forschenden des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und weiteren nationalen und internationalen Partnern einen Mechanismus identifiziert, der die Wirksamkeit des Enzyms mTORC1 einschränkt.

Dieses Enzym wiederum wird mit der Entstehung der zystischen Nierenerkrankung, einer meist erblich bedingten Erkrankung der Nieren in Verbindung gebracht; sie gilt als eine der Hauptursachen des chronischen Nierenversagens. Die Ergebnisse ihrer Studie haben die Wissenschaftler:innen im Fachmagazin Kidney International veröffentlicht.

Die Forschenden unter Leitung von Prof. Dr. Florian Grahammer und Prof. Dr. Tobias Huber aus der III. Medizinischen Klinik des UKE fanden heraus, dass die selektive Inaktivierung der Kinase mTORC1 in den Nierentubuluszellen die Nierenfunktion und das Gesamtüberleben verbessert. Das Fortschreiten des Zystenwachstums wurde allerdings nur verzögert, nicht aufgehalten. In einer weiteren Analyse identifizierten die Forschenden mTORC2 als einen alternativen Signalweg für das weiter stattfindende Zystenwachstum, wobei die Kinase CDK4/6 den Haupttreiber für diesen Signalweg darstellt. Die anschließende Hemmung von CDK4/6 mit dem Wirkstoff Palbociclib führte zu einem weiteren deutlichen Rückgang des Zystenwachstums.

Literatur: Grahammer, Huber et al. Cyclin-dependent kinase 4 drives cystic kidney disease in the absence of mTORC1 signaling activity. Kidney International. 2024. DOI: https://doi.org/10.1016/j.kint.2024.08.021