Metformin verbessert Überleben bei Lungenkrebs- und Darmkrebs-Patienten mit Diabetes
Original Titel:
Metformin Has Positive Therapeutic Effects in Colon Cancer and Lung Cancer
Metformin könnte bei Krebserkrankungen helfen. Forscher fanden nämlich heraus, dass für Diabetiker, die an Lungenkrebs oder Darmkrebs litten, eine Therapie mit dem Wirkstoff Metformin das Überleben verbesserte. Darmkrebs-Patienten wiesen unter Metformin zudem weniger Krankheitsrückfälle und Metastasen auf.
Metformin ist ein klassischerweise zur Behandlung von Personen mit Typ-2-Diabetes eingesetzter Wirkstoff. Metformin hemmt die Produktion von Glucose (Zucker) durch die Leber, wodurch die für Diabetes charakteristischen hohen Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand gemindert werden. Neuere Studien haben allerdings auch gegen Tumoren gerichtete Wirkungen von Metformin beobachten können.
Forscher vergleichen Patienten, die Metformin aufgrund von Diabetes nahmen, mit denen, die dies nicht taten
Eine Forschergruppe an der Universität von Tennessee in den USA ging nun der Frage nach, wie das Überleben, das Wiederkehren der Krankheit und die Bildung von Metastasen (Ausbreitung der Tumorerkrankung in einem entfernten Gewebe) bei Typ-2-Diabetikern, die gleichzeitig an Lungenkrebs oder Darmkrebs leiden und Metformin einnahmen, aussahen. Die Forscher verglichen dabei an Krebs erkrankten Diabetiker, die Metformin verabreicht bekommen hatten, mit einer Gruppe von Kontrollpersonen, die ebenso an einer Lungen- oder Darmkrebserkrankung und Diabetes litten, aber kein Metformin einnahmen.
Darmkrebs-Patienten mit Metformin hatten einen besseren Krankheitsverlauf
Bei den Darmkrebs-Patienten konnten folgende Ergebnisse beobachtet werden: Unter Einnahme von Metformin kam es im Gegensatz zur Kontrollgruppe ohne Metformin zu weniger Todesfällen (48 % vs. 76 %), Krankheitsrückfällen (4 % vs. 19 %) und Metastasten (23 % vs. 46 %). Ebenso war die Überlebensrate nach 5 Jahren (57 % vs. 37 %) und auch das Gesamtüberleben (5,7 Jahre vs. 4,1 Jahre) bei den Darmkrebs-Patienten mit Metformin-Einnahme höher. Zusätzlich wiesen die Darmkrebsp-Patienten mit Metformin im Gegensatz zu den Patienten ohne Metformin einen größeren Rückgang in dem für Darmkrebs wichtigen Tumormarker, dem carcinoembryonalen Antigen (CEA), auf (72 % vs. 47 %). Tumormarker sind körpereigene Substanzen, die von Tumoren gebildet werden und im Blut nachweisbar sind. Sie werden im Rahmen der Krebsnachsorge bestimmt und dienen der Verlaufskontrolle.
Auch Lungenkrebs-Patienten hatten mit Metformin einen Überlebensvorteil
Auch bei den Lungenkrebspatienten war die Einnahme von Metformin für die Patienten mit Vorteilen verbunden: die Patienten wiesen im Vergleich zu den Patienten ohne Metformin eine höhere Überlebensrate nach 5 Jahren (29 % vs. 15 %) und ein höheres Gesamtüberleben (3,4 Jahre vs. 1,8 Jahre) auf.
Für Diabetiker, die an Lungenkrebs oder Darmkrebs litten, war eine Therapie mit dem Wirkstoff Metformin mit einem verbesserten Überleben verbunden. Darmkrebs-Patienten erzielten unter Therapie mit Metformin darüber hinaus einen Rückgang des Tumormarkers und wiesen zudem weniger Krankheitsrückfälle und Metastasen auf.
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