Infektionen bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes
Original Titel:
The burden of common infections in children and adolescents with diabetes mellitus: A Pediatric Health Information System study
Amerikanische Wissenschaftler untersuchten, wie häufig Infektionen bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes auftreten und welche Organe und Gewebe am häufigsten betroffen sind. Die Infektionen betrafen am häufigsten Atemwegen, Haut und das Weichteilgewebe.
Es ist bekannt, dass Patienten mit Diabetes oft ein geschwächtes Immunsystem und damit ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen. Besonders häufig treten Infektionen von Haut, Atemwegen und Harnwegen auf. Um einen besseren Überblick darüber zu bekommen, wie häufig Kinder und Jugendliche mit Diabetes an Infektionen leiden, führte ein 4-köpfiges amerikanisches Wissenschaftlerteam eine Auswertung dazu durch. Die Auswertung der Wissenschaftler bezog sich auf den Zeitraum von 2008 bis 2014. Es wurden die Daten von 44 Krankenhäusern ausgewertet.
Infektionen am häufigsten in den Atemwegen, der Haut und im Weichteilgewebe
In dem benannten Zeitraum suchten 123599 diabetische Patienten eine Notfallambulanz oder das Krankenhaus aufgrund einer Infektion auf. 77 % der Kinder oder Jugendlichen litten an Typ-1-Diabetes, 23 % an Typ-2-Diabetes. Im Laufe der Zeit nahm die Anzahl an Einweisungen in die Notfallambulanz oder das Krankenhaus aufgrund von Infektionen bei den Patienten zu. Am häufigsten traten Infektionen der Atemwege auf, gefolgt von Infektionen der Haut und Infektionen des Weichteilgewebes (Weichteilgewebe umfasst Fettgewebe, Muskelgewebe und Bindegewebe). Dies galt sowohl für die Patienten, die die Notfallambulanz aufgesucht hatten als auch für diejenigen, die ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten. Im Gegensatz zu Krankenhauspatienten ohne Infektion mussten die Patienten mit Infektion länger im Krankenhaus verbleiben.
Diese Auswertung der amerikanischen Wissenschaftler zeigte, dass Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes häufig eine Notfallambulanz oder ein Krankenhaus aufgrund von Infektionen aufsuchen müssen. Die Tendenz ist steigend, sodass Maßnahmen zur Verhinderung von Infektionen dringend erforderlich sind. Betroffene Eltern sollten sich von den behandelnden Ärzten beraten lassen, wie sie ihre Kinder vor Infektionen schützen können und wie diese bestmöglich behandelt werden können.
© Alle Rechte: HealthCom