Semaglutid senkt HbA1c auch ohne Nebenwirkungen
Original Titel:
Achieving glycaemic control without weight gain, hypoglycaemia, or gastrointestinal adverse events in type 2 diabetes in the SUSTAIN clinical trial programme
Die zusammenfassende Auswertung von 5 Studien zu dem Arzneistoff Semaglutid zeigte, dass dieser häufiger als andere Behandlungen oder eine Scheinbehandlung zu einem guten Langzeitblutzuckerwert von Patienten mit Typ-2-Diabetes beitragen konnte – und dass, ohne dabei zu Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Unterzuckerungen oder Magen-Darm-Beschwerden zu führen.
Viele Patienten sind dankbar, wenn sie mithilfe von Medikamenten eine Besserung ihrer Krankheitssymptome erzielen. Für Patienten mit Typ-2-Diabetes ist es zusätzlich von besonderem Interesse, einen gut eingestellten Blutzuckerspiegel aufzuweisen. Kann ein erhöhter Blutzuckerspiegel nicht mehr ausreichend durch verbesserte Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten abgesenkt werden, kommen Medikamente zum Einsatz, die helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken. Dieser günstigen Wirkung können aber auch Nebenwirkungen gegenüberstehen, die mit der Einnahme der Medikamente einhergehen.
Wissenschaftler aus Deutschland, Großbritannien, den USA, Dänemark, Japan und Kanada gingen in ihrer Studie nun der Frage auf den Grund, wie viele Typ-2-Diabetes-Patienten, die mit dem Arzneistoff Semaglutid behandelt werden und dadurch eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels erreichen, dies auch ohne Nebenwirkungen wie eine Gewichtszunahme, Unterzuckerungen oder Magen-Darm-Beschwerden tuen.
Internationale Wissenschaftler werteten 5 SUSTAIN-Studien zu dem Arzneistoff Semaglutid zusammenfassend aus
Die Wissenschaftler untersuchten dazu die Daten von 5 Studien, die mit dem Arzneistoff Semaglutid bei Patienten mit Typ-2-Diabetes durchgeführt wurden (die Studien SUSTAIN 1 bis 5). Die in die Studien eingeschlossenen Patienten erhielten entweder zum ersten Mal Medikamente zur Behandlung ihrer Typ-2-Diabetes-Erkrankung (SUSTAIN Studie 1) oder waren bereits vorher mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt worden (SUSTAIN Studien 2 bis 5). Im Rahmen der 5 SUSTAIN Studien wurden insgesamt 3918 Patienten mit Typ-2-Diabetes mit entweder 0,5 mg oder 1,0 mg unter die Haut verabreichtem Semaglutid (1-mal wöchentlich) oder einer Vergleichsbehandlung behandelt (Scheinmedikament oder die aktiven Arzneistoffe Sitagliptin, Exenatid oder Insulin glargin).
Ziel-HbA1c-Wert ohne Nebenwirkungen wird häufiger nach Behandlung mit Semaglutid erreicht
Die Wissenschaftler verglichen dann zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen den Anteil der Patienten, die das Ziel eines Langzeitblutzuckerwerts (HbA1c-Wert) von < 7,0 % erreicht hatten und dabei nicht an Gewichtszunahme oder Unterzuckerungen litten. Folgende Ergebnisse kam dabei heraus: bei Patienten aus der Gruppe mit 0,5 mg Semaglutid hatten 47–66 % einen HbA1c-Wert von < 7,0 % ohne die genannten Nebenwirkungen erreicht, bei den Patienten aus der Gruppe mit 1,0 mg Semaglutid waren es 57–74 %. Der entsprechende Anteil bei der Gruppe mit dem Scheinmedikament belief sich auf 7–19 % und bei den Patienten mit aktiven Arzneistoffen auf 16–29 %. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch bei dem Anteil der Patienten, die den Ziel-HbA1c-Wert ohne moderate oder schwere Magen-Darm-Beschwerden erreichten: auch hier waren es deutlich mehr Patienten aus den Semaglutid-Gruppen.
Das internationale Wissenschaftlerteam konnte somit durch die Analyse der 5 SUSTAIN-Studien zeigen, dass eine Behandlung von Typ-2-Diabetes Patienten mit Semaglutid häufiger zu einem Erreichen des Ziel-HbA1c-Wertes ohne Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Unterzuckerungen oder Magen-Darm-Beschwerden führte.
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