Astronaut Ulrich Walter spricht über disruptive Innovationen in Raumfahrt und Medizin auf DIVI-Jahreskongress
Der Wissenschaftsastronaut, Ordinarius für Raumfahrttechnik und Mitglied des Bayerischen Ethikrates, Prof. Dr. Ulrich Walter, wird in diesem Jahr die Keynote zur Eröffnung des DIVI-Jahreskongresses halten. Unter dem Titel „Disruptive Innovationen – Was bringt uns die Zukunft in Raumfahrt und Medizin?“ beleuchtet er, wie heute neue Schlüsseltechnologien entstehen, wie sie den Markt schlagartig verändern und wie man mit ihnen umgeht. Dabei schlägt er immer wieder die Brücke zwischen Raumfahrt und Medizin. „In der Raumfahrt sind es die KISS-Prozesse und in der Medizin wird gerade mit KI vieles auf den Kopf gestellt“, zeigt Ulrich Walter auf.
„KI wird vieles verändern: Vieles vereinfachen, aber uns auch in Sicherheiten wiegen, die es nicht gibt, beziehungsweise nicht geben kann. Und es sind viele Startups, die uns zu neuem Denken herausfordern. In der Raumfahrt war es Elon Musk. Wer ist es in der Medizin?“
Technologie, Fortschritt und Entwicklung – das sind die Themen des Astronauten und Weltraumforschers. Denn in allen Lebensbereichen müsse man lernen, mit neuen Technologien umzugehen. „Da es in der Medizin wie in der bemannten Raumfahrt um die Sicherheit von Menschen geht, sind die Anforderungen hier besonders hoch. Neue Systeme müssen absolut zuverlässig funktionieren“, sagt Walter. „Failure is not an option!“
So eröffnen Raumfahrt, Forschung und Entwicklung neue Horizonte. „Sie verbinden Menschen und zeigen gleichzeitig unterschiedliche Denkweisen auf“, ist Walter überzeugt. Er selbst war 1993 zehn Tage an Bord des Space-Shuttles Columbia und konnte die Welt von oben sehen.
Auf der Suche nach Vorbildern und Leuchtturmprojekten
Das Kongressmotto „Kompetenz im Team: Innovation trifft Erfahrung“ dient Ulrich Walter als roter Faden. Die Entwicklung von Schlüsseltechnologien sei heute Teamarbeit und das über viele Jahre, manchmal Jahrzehnte. Dabei werd sie immer schneller umgesetzt: Das Fernsehen brauchte rund zwei Jahrzehnte, das Internet zehn Jahre, das Handy nur rund fünf Jahre. Er weiß: „Da kann nicht jeder mithalten!“
Junge Menschen aber wollen Neues schaffen und die Welt nach ihren Vorstellungen verändern. Wie jede neue Generation. „Dafür müssen wir einerseits offen sein, aber es braucht auch Erfahrung als Leitplanken für eine erfolgreiche Umsetzung. Und es braucht in der Medizin wie in der Raumfahrt Leuchtturmprojekte und engagierte Menschen als Vorbilder, an denen sich junge Menschen orientieren können!“, so Ulrich Walter.
Neues schaffen und die Welt verändern
„Innovationen, über die die ganze Welt spricht! Das Gefühl, an etwas gemeinsam zu arbeiten, Teil von etwas Großem zu sein – das gibt Perspektiven für die Zukunft. Vor 15 Jahren wollten alle meine Studenten nach ihrem Studium zu Google von Larry Page (Motto: „Don‘t be evil!“), heute zu SpaceX von Elon Musk („Dare bold things!“).“
Zuhörer dürfen entsprechend gespannt sein auf seinen Vortrag am Vormittag des 4. Dezembers!
Der Festvortrag im Rahmen des DIVI24 findet statt am:
Mittwoch, den 04.12.2024
12:30 – 14:00 Uhr
Congress Center Hamburg
Saal 1
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Zum Hintergrund von Prof. Ulrich Walter:
Univ.-Prof. Prof. h.c. Prof. cs. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Ulrich Walter, Jahrgang 1954, ist Diplom-Physiker und Wissenschaftsastronaut und heute Ordinarius am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München (TUM).
Nach dem Studium der Physik an der Universität Köln verbrachte er ein Jahr am US
Forschungslabor Argonne National Laboratories, Chicago, danach ein Jahr als Postdoc an der University of California, Berkeley. Von dort wurde er im Jahr 1987 ins Deutsche Astronautenteam berufen und trainierte bis zu seiner Shuttle-Mission D-2, vom 26. April bis 6. Mai 1993, am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR, in Köln-Porz und am Raumfahrtzentrum der NASA in Houston.
Im Jahre 1994 ging Walter als Projektleiter des Großprojektes „Deutsches Satellitendatenarchiv“ an das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum der DLR nach Oberpfaffenhofen bei München. 1998 wechselte er als Programm-Manager zum IBM Entwicklungslabor in Böblingen, wo er als Projektleiter und Lead Consultant für die Entwicklung und Consulting für IBM-Software-Produkte zuständig war. Seit März 2003 leitet er den Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der TUM und lehrt und forscht im Bereich angewandte Raumfahrttechnologie und Systemtechnik. Seit September 2016 moderiert er zudem die populärwissenschaftliche Dokumentationsreihe „Spacetimes“ im WeltTV-Abendprogramm.
Ulrich Walters Schwerpunkte sind Echtzeit- und Service-Robotik unter Anwendung von KI, insbesondere Robotikassistenz für ältere Menschen (Geriatronik). Er forscht und lehrt Systems Engineering, die Erfahrungswissenschaft der Entwicklung und Optimierung komplexer Produkte und Prozesse in Unternehmen. Als ausgebildeter Projektmanager berät er Unternehmen weltweit, insbesondere im Bereich Qualitäts- und Risikomanagement.
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