Phase-III-Studie: Vollständige mesokolische Exzision versus konventionelle Darmkrebs-OP
Original Titel:
A Randomized Phase III Trial of Complete Mesocolic Excision Compared with Conventional Surgery for Right Colon Cancer: Interim Analysis of a Nationwide Multicenter Study of the Italian Society of Surgical Oncology Colorectal Cancer Network (CoME-in trial)
Kurz & fundiert
- Vollständige mesokolische Exzision (CME) oder konventionelle Darmkrebs-OP?
- Phase-III-Studie zu Wirksamkeit und Sicherheit mit 258 Darmkrebspatienten
- Signifikant mehr Lymphknoten mit CME entfernt als mit konventioneller Operation
- Keine signifikanten Unterschiede bezüglich intra- oder postoperativer Komplikationen, postoperativer Sterblichkeit oder Dauer der Operation
- Signifikant kürzerer Krankenhausaufenthalt mit CME
Bei der konventionellen Darmkrebsoperation wird der tumorbefallene Darmabschnitt mit einem gewissen Sicherheitsabstand einschließlich der regionalen Lymphknoten entfernt. Die vollständige mesokolische Exzision (complete mesocolic excision, CME) zielt hingegen darauf ab, das Fettgewebe, das den Dickdarm umgibt (Mesokolon) vollständig und intakt zu entfernen, einschließlich der darin enthaltenen Blutgefäße und Lymphknoten. Die CME wird mit einer höheren Rate an vollständigen Resektionen und besseren Langzeitergebnissen in Verbindung gebracht, ist aber technisch anspruchsvoller und erfordert daher höhere chirurgische Expertise und Erfahrung. Daher könnte das Risiko für Komplikationen bei der CME erhöht sein, insbesondere wenn das Verfahren von weniger erfahrenen Chirurgen durchgeführt wird.
Vergleich von konventioneller Darmkrebs-OP und vollständiger mesokolischer Exzision
In einer Phase-III-Studie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit der CME mit der konventionellen Darmkrebsoperation verglichen. Für die Studie wurden 258 Darmkrebspatienten randomisiert entweder mit der CME oder der konventionellen Operation behandelt.Phase-III-Studie mit 258 Darmkrebspatienten
Frühe Ergebnisse der Studie zeigen, dass mit der CME im Vergleich zur konventionellen Darmkrebsoperation signifikant mehr Lymphknoten entfernt wurden (25 versus 20; p = 0,012). Keine signifikanten Unterschiede wurden bezüglich Komplikationen während oder nach der Operation, sowie der postoperativen Sterblichkeitsrate festgestellt. Auch die Dauer der Operationen unterschied sich nicht signifikant. Der Krankhausaufenthalt nach der Operation war signifikant kürzer mit CME (p = 0,039).Erste Studienergebnisse zeigen keinen Unterschied bezüglich der Komplikationen
Die Autoren schlussfolgerten, dass die CME sicher sei und nicht mit mehr perioperativen Komplikationen als die konventionelle Darmkrebsoperation assoziiert sei. Daten bezüglich des Vergleichs der Überlebensraten stünden zu diesem Zeitpunkt noch nicht zur Verfügung.© Alle Rechte: HealthCom