Melanomrisiko bei Typ-2-Diabetes

Original Titel:
Melanoma risk, tumour stage, and melanoma-specific mortality in individuals with diabetes: a systematic review and meta-analysis

 
Kurz & fundiert
  • Erhöht Diabetes das Hautkrebsrisiko?
  • Systematischer Review und Metaanalyse über 20 Studien
  • Kein erhöhtes Melanomrisiko bei Typ-2-Diabetes
  • Diabetes mit höherer Melanomdicke zum Zeitpunkt der Diagnose assoziiert
  MedWiss Eine aktuelle Metaanalyse ergab, dass Typ-2-Diabetes das Melanomrisiko nicht beeinflusst. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes wurden zum Zeitpunkt der Diagnose jedoch fortgeschrittenere Melanomstadien (dickere Tumore und Ulzerationen) festgestellt. Die melanomspezifische Mortalität konnte nicht beurteilt werden.
Krebs ist in Ländern mit hohem Einkommen eine häufige diabetesbedingte Todesursache. Eine Metaanalyse aus Dänemark hat nun den Zusammenhang zwischen Diabetes und dem malignen Melanom näher untersucht.

Beeinflusst Typ-2-Diabetes das Hautkrebsrisiko?

Anhand vordefinierter Eignungskriterien wurden die medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, The Cochrane Library und Web of Science bis zum 22. Februar 2023 systematisch durchsucht. Die identifizierten Artikel wurden von zwei unabhängigen Gutachtern bewertet und die Qualität der Studien anhand der Newcastle-Ottawa-Skala für Beobachtungsstudien beurteilt.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 20 Studien

Die Literaturrecherche ergab insgesamt 20 Studien, die für die Aufnahme in die Metaanalyse infrage kamen:
  • Melanomrisiko: 14 Studien
  • Melanomdicke und Ulzerationen: 3 Studien
  • Melanomspezifisches Überleben: 4 Studien
Den Metaanalysen zufolge hatte Typ-2-Diabetes keinen Einfluss auf das Risiko, ein Melanom zu entwickeln (Risk Ratio, RR: 1,05; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,99 – 1,12; p = 0,10). Typ-2-Diabetes war jedoch mit fortgeschritteneren Melanomstadien zum Zeitpunkt der Diagnose (Breslow-Dicke > 1 mm: RR: 1,35; 95 % KI: 1,22 – 1,49; p < 0,001) und dem Auftreten von Ulzerationen (RR: 1,30; 95 % KI: 1,00 – 1,68; p = 0,05) assoziiert. Eine Metaanalyse zum Zusammenhang zwischen Diabetes und melanomspezifischer Mortalität war aufgrund unterschiedlicher Studiendesigns nicht möglich.

Kein erhöhtes Melanomrisiko, aber höhere Melanomdicke

Die Metaanalyse konnte somit keinen Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes und dem Melanomrisiko feststellen. Allerdings war Diabetes mit einer Zunahme der Tumordicke und dem Vorhandensein von Ulzerationen zum Zeitpunkt der Diagnose verbunden.

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