Statine zur Migräneprophylaxe weniger effektiv bei Rauchern
Original Titel:
The Association between Statin Use and Reduced Migraine Likelihood: A Comprehensive Analysis of Migraine Subtypes and Statin Types in a Nationwide Korean Cohort.
Kurz & fundiert
- Wie effektiv reduzieren Statine die Migränewahrscheinlichkeit?
- Fall-Kontroll-Studie mit 38 957 Migräne-Patienten
- Statin-Einsatz reduzierte Migränerisiko
- Bessere Statin-Effekte bei geringerem Körpergewicht und Nichtrauchern
- Vorbestehende Dyslipidämie vorteilhaft für Migräneprophlyaxe-Effekt
Statine, eigentlich eingesetzt als Lipidsenker, gelten als mögliche prophylaktische Behandlungen bei Migräne. Die vorliegende Studie ermittelte die Wahrscheinlichkeit für Migräneattacken bei Statin-Nutzern im Vergleich zu Kontrollpersonen, die keine Statine einnahmen.
Wie effektiv reduzieren Statine die Migränewahrscheinlichkeit?
Die eingebettete Fall-Kontroll-Studie umfasste Daten einer koreanischen Versicherungsdatenbank aus den Jahren 2002 bis 2019. Dabei analysierten die Autoren den Zusammenhang zwischen Statin-Behandlung und Migräne unter Berücksichtigung demographischer Faktoren wie dem Alter, des Gewichts oder Raucherstatus, klinischer Aspekte, sowie unterschiedlicher Migräne-Subtypen (mit oder ohne Aura) und verschiedener Statin-Arten (lipophile vs. hydrophile Statine).Fall-Kontroll-Studie mit 38 957 Migräne-Patienten
Die Studie umfasste 38 957 Migräne-Patienten und 155 828 Kontrollpersonen. Eine Behandlung mit Statinen war mit einer reduzierten Wahrscheinlichkeit für Migräneattacken assoziiert (Odds Ratio, OR: 0,93). Dies konnte besonders für Migräne mit Aura (OR: 0,75) gezeigt werden, aber auch bei Migräne ohne Aura war das Risiko um 6 % reduziert (OR: 0,94). Lipophile Statine waren für beide Migränetypen wirksam. Hydrophile Statine senkten die Migränewahrscheinlichkeit speziell für Patienten mit Migräne ohne Aura. Untergruppenanalysen zeigten durchgängig Vorteile unabhängig von demographischen Faktoren. Jedoch spielten Körpergewicht, Raucherstatus, Alkoholkonsum, Hämoglobin-Spiegel und eine Vorgeschichte von Fettstoffwechselstörungen eine Rolle. So wirkten die Statine besser bei geringerem Körpergewicht, Nichtrauchern, bei seltenem Alkoholkonsum (weniger als einmal wöchentlich) sowie bei vorbestehender Dyslipidämie.Bessere Statin-Effekte bei geringerem Körpergewicht und Nichtrauchern
Diese landesweite koreanische Kohortenstudie zeigt somit, dass Statine die Wahrscheinlichkeit von Migräneattacken reduzieren könnten. Die Wirksamkeit variierte unter anderem mit Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum.© Alle Rechte: HealthCom