KHK und schwere koronare Ereignisse – Familienangehörige haben ein erhöhtes Risiko

Original Titel:
Family history and risk of coronary heart disease

MedWiss – Es sind bereits zahlreiche Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit (KHK) identifiziert worden. Chinesische Forscher zeigten in ihrer groß angelegten Studie, dass Personen, deren Familienmitglieder bereits von einer KHK betroffen waren, ein erhöhtes Risiko hatten, ebenfalls zu erkranken.


Es sind bereits viele Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt. So erhöhen z. B. mangelnde Bewegung und Rauchen das Risiko, an der koronaren Herzkrankheit (KHK) zu erkranken. Forscher untersuchen nun, wie das mit den der Familiengeschichte, also dem familiären Risiko, aussieht. Haben Personen, bei denen bereits Verwandte erkrankt waren, ein erhöhtes Risiko für dramatische Ereignisse, die die Koronararterien betreffen, oder für die KHK?

Forscher analysierten die Daten von mehr als 480000 Chinesen

Um diese Frage zu beantworten, analysierten Wissenschaftler aus China und England Daten von 485784 Chinesen. Wichtig für die Auswahl der Studienteilnehmer war, dass sie zu Beginn der Studie weder an einer Herzkrankheit noch an einer Krebserkrankung litten. Auch Personen, die bereits einen Schlaganfall erlitten hatten, wurden aus der Studie ausgeschlossen. Die Hälfte der Patienten wurde von der Studie länger als 7,2 Jahre lang begleitet.

Erkrankungen in der Familie erhöhten das Risiko für die Verwandten

In dem Beobachtungszeitraum kam es zu 3934 schweren Ereignissen, die die Koronararterien betrafen (wie z. B. Herzinfarkt oder Verengungen, die eine Maßnahme zur Wiederherstellung der Durchblutung nötig machten), und zu 24537 Erkrankungen an der KHK. Mit Hilfe von statistischen Analysen fanden die Wissenschaftler heraus, dass eine solche Erkrankung in der Familie das Risiko für die Familienangehörigen erhöhte (bis zu 40 % erhöhtes Risiko). Auffällig war dabei, dass das Risiko, bereits in jüngeren Jahren von einem schweren koronaren Ereignis betroffen zu sein, für eine Person höher war, wenn Geschwister bereits erkrankt waren, als wenn Eltern eine entsprechende Krankheitsgeschichte aufwiesen.

Personen, bei denen Familienmitglieder bereits von der Erkrankung betroffen waren, hatten somit ein höheres Risiko selbst schwere koronare Ereignisse zu erleiden oder eine KHK zu entwickeln. Das bedeutet, dass gerade die Personen, bei denen diese Erkrankungen bereits in der Familie auftraten, Risikofaktoren, wie mangelnde Bewegung oder Rauchen meiden sollten. Da diese Studie jedoch mit Chinesen durchgeführt wurde, ist fraglich, ob sich diese Ergebnisse eins zu eins auf die Deutschen übertragen lassen. Weitere Studien wären in diesem Zusammenhang somit sinnvoll.

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