BfR-Verbrauchermonitor: Mehrheit der Deutschen kennt das „Schlafhormon“ Melatonin, aber viele sind skeptisch
Der BfR-Verbrauchermonitor ist ein zentrales Instrument des gesundheitlichen Verbraucherschutzes. Er liefert als repräsentative Bevölkerungsbefragung in halbjährlichem Abstand Antworten auf die Frage, wie die Öffentlichkeit zu Themen aus dem Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes steht. Die Substanz Melatonin war erstmals Thema im BfR-Verbrauchermonitor. Das körpereigene „Schlafhormon“ ist als verschreibungspflichtiges Arzneimittel sowie in frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Melatonin soll das Einschlafen fördern. Aber wie bekannt sind der Bevölkerung Nahrungsergänzungsmittel mit Melatonin? Die Befragung ergab, 56 Prozent haben bereits von ihnen gehört. „Unter den Personen, denen melatoninhaltige Nahrungsergänzungsmittel geläufig sind, ist die Meinung gespalten“, erläutert BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. „Die eine Hälfte hat eher Bedenken, die andere nicht. Grundsätzlich sollte die Einnahme von melatoninhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln als Einschlafhilfe mit Vorsicht betrachtet werden.“
Link zum Verbrauchermonitor
https://www.bfr.bund.de/cm/350/bfr-verbrauchermonitor-08-2024-bf.pdf (478.4 KB)
Erstmals seit August 2022 wurde auch die Einschätzung zu UV-Filter in Sonnenschutzmitteln wieder abgefragt. Solche Mittel können durch UV-Filter die Haut schützen, indem sie entweder die ultraviolette (UV) Strahlung der Sonne in Wärme umwandeln oder die UV-Strahlung absorbieren, streuen und reflektieren. 81 Prozent haben von dem Thema bereits gehört, etwas weniger als vor zwei Jahren. Die Einschätzung der gefühlten Beunruhigung über UV-Filter unterscheidet sich hingegen kaum zum vorherigen Wert und ist weiterhin vergleichsweise gering.
„Was sind Ihrer Meinung nach die größten gesundheitlichen Risiken, wenn es um das alltägliche Leben geht, etwa um Lebensmittel, Körperpflegemittel, Kleidung oder Spielzeug?“ Bei dieser offen gestellten Frage ist die öffentliche Meinung beständig. Am häufigsten genannt werden in der Regel unerwünschte Stoffe (etwa „Chemie“ oder „Schadstoffe“, 33 Prozent der Nennungen). Dahinter platzieren sich Kunststoffe (17 Prozent), Zusatzstoffe in Lebensmitteln (12 Prozent) und bestimmte Nährstoffe wie Fett, Zucker oder Salz (11 Prozent).
„Wie sehr sind Sie persönlich über die folgenden gesundheitlichen Verbraucherthemen beunruhigt?“ Bei diesen vorgegebenen Antwortmöglichkeiten führt das Thema „Mikroplastik in Lebensmitteln“ (68 Prozent sehr beunruhigt, 16 Prozent mittel beunruhigt), gefolgt von „Antibiotikaresistenzen“ (62 Prozent und 14 Prozent) und „Reste von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln“ (52 Prozent und 18 Prozent). Auch hier sind die Ansichten der Befragten weitgehend unverändert.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.