UKE-Forschende weisen geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Funktion der rechten Herzhälfte nach

Die Herzen von Frauen und Männern ticken tatsächlich anders: Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) konnten nachweisen, dass die rechte Herzhälfte von Frauen und Männern unterschiedlich funktioniert und sich diese Geschlechtsunterschiede bereits auf genetischer Ebene finden. Konkret konnten die Wissenschaftler:innen zeigen, dass genetische Faktoren bei Gesunden wie auch bei Patient:innen mit Lungengefäßerkrankungen die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Funktion und Leistungsfähigkeit des rechten Herzens erklären. Die Struktur und Funktion des rechten Herzens sind bei chronischen Lungenerkrankungen häufig entscheidend für die Prognose. Außerdem bietet ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Faktoren das Potenzial, neue Therapien zu entwickeln.

„Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass bei Frauen und Männern unterschiedliche genetisch bestimmte Stoffwechselwege eine Rolle spielen, und heben die Bedeutung des Geschlechts für die Präzisionsmedizin in der kardiopulmonalen Diagnostik und Therapie hervor“, sagt Forschungsgruppenleiter Dr. Lars Harbaum, Oberarzt in der Abteilung Pneumologie der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE. Die Studie wurde gemeinsam mit dem Imperial College in London durchgeführt, von der European Respiratory Society gefördert und im Fachmagazin American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht.

Literatur: Harbaum et al. Sex-specific Genetic Determinants of Right Ventricular Structure and Function. American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine. 2024.

DOI: https://doi.org/10.1164/rccm.202404-0721OC