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Legale Cannabis-Abgabe startet: Das ist für einen verantwortungsvollen Konsum zu beachten

Berlin – Ein halbes Jahr nach der Teil-Legalisierung von Cannabis in Deutschland ernten die ersten „Cannabis Social Clubs“ ihre Pflanzen. Die getrockneten Blüten können dann an die Vereinsmitglieder abgegeben werden. Doch wie gelingt ein verantwortungsvoller Konsum und was ist beim Erwerb von Cannabis zu beachten? Die Stiftung Gesundheitswissen klärt auf.

Besitz und Konsum von Cannabis sind seit April 2024 in Deutschland erlaubt. Konsumenten können sich Anbauvereinigungen, sogenannten „Cannabis Social Clubs“, anschließen und dort Cannabis legal bekommen. Laut Medienberichten fangen die ersten „Cannabis Social Clubs“ an, ihre Pflanzen zu ernten, zu trocknen und an die Vereinsmitglieder abzugeben. Die Stiftung Gesundheitswissen hat eine Checkliste erstellt, was für einen verantwortungsvollen Konsum zu beachten ist und was man zu Erwerb, Konsum und der Wirkung von Cannabis wissen sollte.

Wie gelingt ein verantwortungsvoller Cannabis-Konsum?

Cannabis ist vor allem wegen seiner berauschenden und entspannenden Wirkung beliebt. Es kann Euphorie auslösen und auch das Schmerzempfinden verändern. Doch neben diesen als angenehm empfundenen Effekten kann Cannabis auch unangenehme Wirkungen haben und z. B. Übelkeit, Erbrechen, Besessenheit, Vergesslichkeit und Herzrasen verursachen. Die Wirkungen hängen z. B. davon ab, wie viel man konsumiert, wie man sich gerade fühlt und in welcher Umgebung man sich befindet. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, sich vor dem Konsum einige Fragen zu stellen.

Checkliste: Das sollte man bedenken, bevor man Cannabis konsumiert

  • Muss man Kinder beaufsichtigen?
  • Muss man noch arbeiten oder schwere Maschinen bedienen?
  • Stehen Verabredungen oder Termine an, bei denen man nüchtern sein sollte?
  • Stehen ein Arzttermin, eine Untersuchung oder eine Operation an?
  • Nimmt man derzeit Medikamente ein?
  • Wird man heute noch mit einem Fahrzeug fahren?
  • Ist man schlecht gelaunt oder traurig?
  • Steht noch Sport auf dem weiteren Tagesprogramm?
  • Werden gleichzeitig Tabak, Alkohol oder andere Drogen konsumiert?

Wenn eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet wird, ist es womöglich kein guter Zeitpunkt, Cannabis zu konsumieren.

Wie sind die Rahmenbedingungen für den Cannabis-Erwerb?

Offizielle Verkaufsstellen für Cannabis gibt es nicht. Wer Cannabis legal erwerben möchte, muss Mitglied in einem „Cannabis Social Club“ sein. Diese finanzieren sich über Mitgliedsbeiträge und dürfen maximal 500 Mitglieder haben. Die Mitglieder müssen mindestens 18 Jahre alt sein und ihren festen Wohnsitz oder „gewöhnlichen Aufenthalt“ in Deutschland haben. Sie müssen mindestens drei Monate dem Club angehören und dürfen in keiner anderen Anbauvereinigung Mitglied sein. Vereinsmitglieder erhalten Cannabis nur in Reinform. Mitglieder zwischen 18 und 21 Jahren erhalten pro Monat bis zu 30 Gramm Cannabis mit einem THC-Gehalt von höchstens 10 Prozent. Mitglieder ab 21 Jahren können bis zu 50 Gramm bekommen.

Was ist bei künstlichen Cannabinoiden zu beachten?

Künstliche Cannabinoide sind synthetisch hergestellte Stoffe, die die Wirkung von natürlichem Cannabis nachahmen und dabei meist sehr viel stärker sind.

Weitere Informationen zum Erwerb und Konsum von Cannabis hat die Stiftung Gesundheitswissen in ihrer Gesundheitsinformation aufbereitet – multimedial, leicht verständlich und evidenzbasiert.

Mehr Informationen zum legalen Erwerb von Cannabis