Immer noch milde Psoriasis mit Biologikum – ein Wechsel kann helfen

Original Titel:
Patients with Persistent Mild Psoriasis after Treatment with Ustekinumab Achieved Greater Improvements in Skin Clearance and Patient-reported Outcomes after Switching to Guselkumab in the Phase 3 NAVIGATE Trial

 
Kurz & fundiert
  • Immer noch milde Psoriasis mit Biologikum – was bringt ein Wechsel?
  • Nachträgliche Analyse von Phase-3-Daten: Von Ustekinumab zu Guselkumab
  • Therapie über 16 Wochen, randomisiert Wechsel oder Therapiefortführung
  • Mit Wechsel zu Guselkumab deutlichere Verbesserungen der Hautsymptome
  MedWiss – Patienten mit weiterhin milder Psoriasis nach Behandlung mit Ustekinumab über 16 Wochen können nach einer nachträglichen Analyse einer Phase-3-Studie mit einem Wechsel zu Guselkumab deutlichere Verbesserungen ihrer Hautsymptome erreichen als mit einer fortgeführten Therapie mit dem ursprünglichen Biologikum.
Auch milde Psoriasis kann eine Belastung für Betroffene darstellen. So tragen beispielsweise sichtbare Stellen zum Stigma bei. Auch kann Juckreiz ein bedeutendes Symptom sein. Wenn Symptome ungenügend kontrolliert sind, kann ein Therapiewechsel infrage kommen.

Immer noch milde Psoriasis mit Biologikum – was bringt ein Wechsel?

In einer Studie der Phase 3 (NAVIGATE) erhielten Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Plaque-Psoriasis das Biologikum Ustekinumab über 16 Wochen. Patienten, die ungenügend auf diese Behandlung ansprachen (Investigator’s Global Assessment, IGA ≥ 2), wurden anschließend randomisiert einer Behandlung mit Guselkumab oder weitergeführten Therapie mit Ustekinumab zugewiesen. Die vorliegende post-hoc-Analyse ermittelte die Wirksamkeit des Therapiewechsels für Patienten mit milder Psoriasis (IGA = 2) nach der initialen Ustekinumab-Therapie. Die Wirksamkeit der Behandlung erfassten die Autoren anhand des PASI-Scores (Psoriasis Area and Severity Index), der dermatologischen Lebensqualität (Dermatology Life Quality Index, DLQI) und durch Patienten dokumentierte Psoriasissymptome (Psoriasis symptoms and signs diary, PSSD).

Nachträgliche Analyse von Phase-3-Daten: Von Ustekinumab zu Guselkumab

Insgesamt 871 Patienten erhielten im Rahmen der Studie eine Behandlung mit Ustekinumab über 16 Wochen. Anschließend litten 161 Patienten weiterhin an milder Psoriasis (IGA = 2) und wurden randomisiert dem Therapiewechsel oder der Therapiefortführung zugewiesen. Von den Patienten mit Therapiewechsel zu Guselkumab erreichten 59,9 % PASI90 in Woche 28 im Vergleich zu 27,7 % mit der fortgeführten Therapie mit Ustekinumab. Eine gute oder kaum beeinträchtigte dermatologische Lebensqualität (DLQI 0/1) erreichte jeder 2. Patient nach dem Wechsel (50,0 %) im Vergleich zu jedem 5. Patienten (21,0 %) mit Therapiefortführung. Durchschnittliche Verbesserungen im PSSD-Score im Vergleich zum Studienbeginn waren mit Therapiewechsel zu Guselkumab klinisch bedeutsam (-44 %; Schwelle für klinisch bedeutsamen Effekt 40 %) im Vergleich zu -28 % mit weitergeführter Ustekinumab-Therapie nach 52 Wochen. Die Verbesserungen des Juckreizes (PSSD) betrugen mit Guselkumab -4,6 vs. -2,9 mit Ustekinumab, wobei Reduktionen um mindestens 4,0 Punkte als klinisch bedeutsam gelten. Behandlungsunterschiede wurden bis Woche 52 erhalten oder gesteigert.

Mit Wechsel zu Guselkumab deutlichere Verbesserungen der Hautsymptome

Patienten mit weiterhin milder Psoriasis nach Behandlung mit Ustekinumab über 16 Wochen können demnach mit einem Wechsel zu Guselkumab deutlichere Verbesserungen ihrer Hautsymptome erreichen als mit einer fortgeführten Therapie mit dem ursprünglichen Biologikum.

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