Topische Psoriasis-Behandlung mit Roflumilast

Original Titel:
Efficacy and Safety of Topical Roflumilast for the Treatment of Psoriasis: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials

Kurz & fundiert

  • Topische Behandlung der Psoriasis: Wirksamkeit und Sicherheit von Creme mit Roflumilast
  • Systematischer Review mit Metaanalyse über 4 randomisiert-kontrollierte Studien
  • Insgesamt 1 403 Patienten
  • Häufiger klare Haut mit Wirkstoffcreme, auch in Hautfalten

 

MedWiss Die topische Anwendung von Roflumilast (0,3 %) konnte im Placebovergleich einen lindernden Beitrag zur Behandlung der Psoriasis leisten, zeigte eine Metaanalyse über 4 randomisiert-kontrollierte Studien. Die Behandlung besserte auch Hautfalten-Symptome.


Plaque-Psoriasis wird häufig oberflächlich (topisch) mit Glukokortikoiden und Vitamin-D-Derivativen behandelt. Dies kann allerdings mit Nebenwirkungen mit Hautatrophie einhergehen. Entsprechend wichtig sind alternative topische Behandlungsoptionen. Eine Crème mit dem Wirkstoff Roflumilast (0,3 %), einem PDE4-Inhibitor, ist in den USA bereits zur Behandlung der Psoriasis zugelassen. Die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlung im Vergleich zu einem Placebo wurde nun in einem systematischen Review mit Metaanalyse über randomisiert-kontrollierte Studien ermittelt.

Topische Behandlung der Psoriasis: Wirksamkeit und Sicherheit von Creme mit Roflumilast

Die Autoren ermittelten relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Embase, ClinicalTrials.gov und Cochrane mit Veröffentlichungsdaten bis 1. Mai 2024. Die Analyse umfasste Verbesserungen der Psoriasis gemäß IGA-Einschätzung (Investigator’s Global Assessment) oder einer klaren oder fast klaren Haut (IGA-Erfolg), auch spezifisch für intertriginöse Psoriasis (in Hautfalten), mit einer IGA-Verbesserung um mindestens 2 Grade, sowie anhand des PASI-Scores (Psoriasis Area and Severity Index). Zur Einschätzung der Sicherheit analysierte die Studie unerwünschte Ereignisse.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 4 randomisiert-kontrollierte Studien

In die Metaanalyse wurden 4 randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 1 403 Patienten eingeschlossen, von denen 885 Patienten (63,1 %) topisch mit Roflumilast (0,3 %) und 518 Patienten (36,9 %) mit dem Placebo behandelt wurden. In Woche 8 erreichte ein signifikant höherer Anteil der Patienten eine Verbesserung im IGA oder IGA-Erfolg mit topischem Roflumilast als mit dem Placebo (relatives Risiko, RR: 5,07; 95 % Konfidenzintervall, KI: 3,55 – 7,23; p < 0,01). In Woche 8 erreichten zudem mehr Patienten mit dem Wirkstoff PASI50 (RR: 2,73; 95 % KI: 2,27 – 3,29; p < 0,01), PASI75 (RR: 4,48; 95 % KI: 2,26 – 8,89; p < 0,01) und PASI90 (RR: 5,61; 95 % KI: 2,57 – 12,25; p < 0,01) als mit dem Placebo. Vergleichbare Ergebnisse wurden nach 2, 4 und 6 Wochen gesehen. Ein höherer Anteil der Patienten erreichte IGA-Erfolg in Woche 8 auch in Bezug auf Hautfalten-Psoriasis mit topischem Roflumilast im Vergleich zu Placebo (71,9 % versus 20,5 %; RR: 3,32; 95 % KI: 2,11 – 5,22; p < 0,01). Ergebnisse in Wochen 2, 4 und 6 waren auch hierbei vergleichbar.

Die Zahl adverser Ereignisse unterschied sich signifikant zwischen den Gruppen, jedoch wurde kein signifikanter Unterschied gefunden zwischen behandlungsbezogenen adversen Ereignissen, schweren adversen Ereignissen oder Ereignissen, die zum Studienabbruch führten.

Häufiger klare Haut mit Wirkstoffcreme, auch in Hautfalten

Die Studie demonstriert somit, dass die topische Anwendung von Roflumilast (0,3 %) im Placebovergleich einen lindernden Beitrag zur Behandlung der Psoriasis leisten kann.

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