Zusammenhang zwischen Fettstoffwechselstörung und Depression
Original Titel:
Association between triglyceride and depression: A systematic review and meta-analysis
Kurz & fundiert
- Ursache für erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und Herzerkrankung bei Depressionen?
- Untersuchung von Triglyzerid-Spiegeln bei Personen mit Depression
- 2 604 Patienten mit Depression und 3 272 Kontrollen
- Erhöhte Triglyzerid-Spiegel könnten Risiko für kardio- und zerebrovaskuläre Ereignisse erklären
Bei einer Dyslipidämie handelt es sich um eine Störung des Fettstoffwechsels, was bedeutet, dass die Konzentration von Fetten wie Cholesterin und Triglyzeriden im Blut nicht im Normbereich liegt. Eine solche Störung des Fettstoffwechsels erhöht das Risiko für Schlaganfall und die koronare Herzkrankheit. Frühere Studien zeigten höhere Risiken für solche kardiovaskulären Erkrankungen bei Depression. Ob hinter diesem Zusammenhang womöglich eine Dyslipidämie steht, war bisher jedoch unklar.
Herzrisiko bei Depression – ist der Fettstoffwechsel schuld?
Ein systematischer Review mit Metaanalyse hat nun klinische Studien betrachtet, in denen Konzentrationen von Triglyzeriden im peripheren Blut bei Patienten mit schweren Depressionen und gesunden Kontrollpersonen verglichen wurden. Hierzu wurden die Datenbanken PubMed, EMBASE, PsycINFO und Cochrane bis März 2023 nach geeigneten Studien durchsucht.Systematischer Review und Metaanalyse über 38 Studien
Es wurden insgesamt 38 Studien in die Analyse einbezogen, in denen die Konzentration von Triglyzeriden im peripheren Blut von 2 604 Patienten mit einer schweren depressiven Störung sowie von 3 272 Kontrollen gemessen wurde. Die Triglyzerid-Werte bei Patienten mit schweren Depressionen waren signifikant höher als bei den Kontrollpersonen (Mittelwertdifferenz, MD: 0,31; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,16 – 0,46; p < 0,01). Die Ergebnisse der Studie waren jedoch heterogen (χ2 = 269,97; p < 0,01; I2 = 85 %). Eine Untergruppenanalyse zeigte signifikante Unterschiede der Triglyzerid-Werte zwischen Patienten mit schweren Depressionen und Kontrollen in Abhängigkeit von Alter, Body-Mass-Index und Medikamenteneinnahme (p < 0,05).Erhöhte Triglyzerid-Werte bei Depressionen könnten höhere Herzrisiken erklären
Die Studienergebnisse zeigten signifikant erhöhte Triglyzerid-Werte bei Depression. Dies könnte laut der Autoren das höhere Risiko für kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Ereignisse, z. B. Schlaganfälle, bei Personen mit Depression erklären.© Alle Rechte: HealthCom