Tofacitinib wirkt auch bei Morbus Bechterew
Original Titel:
Tofacitinib in patients with ankylosing spondylitis: a phase II, 16-week, randomised, placebo-controlled, dose-ranging study
Tofacitinib ist ein neuartiger Wirkstoff, der bereits zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassen ist. Eine Forschergruppe aus den Niederlanden, der USA, China und Ungarn hat jetzt untersucht, ob Tofacitinib auch bei Patienten mit Morbus Bechterew effektiv eingesetzt werden kann.
Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) ist – ähnlich wie die rheumatoide Arthritis – eine chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der Wirbelgelenke und das Kreuz-Darmbein-Gelenk angegriffen werden. Zudem greift die Erkrankung als systemische Erkrankung auch auf andere Körperteile über. Neben entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten kann die Krankheit durch Biologika der Gruppe der TNF-α-Hemmer bekämpft werden. TNF-α ist ein Botenstoff, der Entzündungen auslösen kann. Der neuartige Wirkstoff Tofacitinib ist ein Januskinasehemmer und unterdrückt gleich mehrere entzündungsauslösende Botenstoffe im Körper.
Die Forscher verglichen die Wirkung verschiedener Tofacitinibkonzentationen mit einem Placebomedikament. Die Patienten wurden in 4 Gruppen mit je etwa 50 Teilnehmern aufgeteilt: Sie bekamen entweder 2 mg, 5 mg oder 10 mg Tofacitinib oder ein Placebomedikament zweimal täglich in Tablettenform. Nach 12 Wochen wurden die Ergebnisse bestimmt. Dafür wurde ermittelt, bei wie vielen Patienten es zu einer Verbesserung der Symptome um 20 % kam (ASAS20). Zudem wurde die Krankheitsaktivität durch MRT-Aufnahmen, eine Einschätzung der Patienten und eine objektive Untersuchung bewertet. Patienten, die 5 mg Tofacitinib erhalten hatten, erreichten den ASAS20 Wert zu 80 %, während nur etwa 40 % der Placebo-Patienten diesen Wert erreichten. Patienten, die 2 mg oder 10 mg Tofacitinib erhalten hatten, zeigten nur eine leicht bessere Tendenz. Bei den übrigen Untersuchungen zeigte sich eine größere Verbesserung bei Patienten, die 5 mg oder 10 mg Tofacitinib erhalten hatten. Die Nebenwirkungen waren dabei in allen Gruppen gleich.
Die Studie belegt, dass Tofacitinib auch zur Behandlung von Morbus Bechterew eingesetzt werden kann. Die Mehrzahl der Patienten berichtete über eine Verbesserung ihrer Symptome. Objektive, klinische Untersuchungen bestätigten die geringere Krankheitsaktivität unter Tofacitinib, insbesondere in der Dosis von 5 mg und 10 mg. Der Wirkstoff könnte daher eine neue Behandlungsmöglichkeit bieten.
© Alle Rechte: HealthCom