Fortschritte durch Telemedizin bei COPD

Original Titel:
Advances in Remote Respiratory Assessments for People with Chronic Obstructive Pulmonary Disease: A Systematic Review.

Neue Technologien lassen auch neue Untersuchungsmethoden zu. Seit 2017 können Ärzte in Deutschland eine Videosprechstunde auch abrechnen und manche Praxen bietet diese bereits an. Doch was kann die Telemedizin eigentlich für Menschen mit COPD tun?


Dieser Frage sind Forscher aus Australien nachgegangen. Gerade in Australien könnte die Telemedizin dazu beitragen, die gesundheitliche Versorgung in entlegenen Gebieten zu verbessern, aber auch in Deutschland könnte dies der Fall sein. So könnten beispielsweise Termine bei entfernter gelegenen Lungenfachärzten einfacher gestaltet werden. Die Forscher haben dazu die vorhandene Literatur zum Thema Telemedizin bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung durchgesehen.

Verschiedene Messwerte lassen sich bereits an den Arzt übermitteln

Insgesamt fanden sie 15 Studien, die ihren Suchkriterien entsprachen. In den meisten Studien wurde die Lungenfunktion überwacht, indem täglich ein Spirometer benutzt wurde. Dabei wurde gemessen, wie viel Luft der Patient unter größter Anstrengung innerhalb einer Sekunde ausatmen kann. Dies Daten können mit geeigneten Geräten an den behandelnden Arzt übermittelt werden. Es gab aber auch Messungen bestimmter anderer Werte der Lungenfunktion, Atemgeräusche und wie viel Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Ausatemluft ist.

Patienten waren sehr zufrieden

Mit der Fernuntersuchung der Atmung waren die untersuchten Patienten sehr zufrieden. Vorteile der Telemedizin für Patienten mit COPD waren in den untersuchten Studien die frühe Feststellung von akuten Verschlechterungen, eine Verbesserung der gesundheitsbezogenen Ergebnisse der Behandlung und die Möglichkeit, die Versorgung im Krankenhaus durch eine virtuelle Überwachung zu ersetzen.

Forscher fordern weitere Erforschung der Möglichkeiten

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass eine Fernuntersuchung von COPD-Patienten durchführbar ist und in der Kombination mit ausreichender organisatorischen Unterstützung die Gesundheit bei manchen, aber nicht allen Patienten, verbessern kann. Sie sind der Meinung, die künftige Forschung sollte sich auf die Früherkennung, Intervention und Rehabilitation von akuten Verschlechterungen bei Hochrisikopatienten konzentrieren, die nur begrenzten Zugang zur besten ärztlichen Versorgung haben. Dabei sollten sowohl kontinuierliches wie auch phasenweises Monitoring weiter erforscht werden.

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