Wie wichtig Nicht-Rauchen und ein gesunder Blutdruck gerade bei Diabetes sind
Original Titel:
Risk Factors, Mortality, and Cardiovascular Outcomes in Patients with Type 2 Diabetes
MedWiss – Wie wichtig ein guter Langzeitblutzuckerwert, ein normaler Wert des LDL-Cholesterins, ein gesunder Blutdruck, kein Eiweiß im Urin und Nicht-Rauchen gerade bei Diabetes-Patienten sind, zeigten schwedische Forscher in ihrer Studie. Waren diese Punkte erfüllt, litten die Patienten nicht häufiger als Gesunde an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt.
Patienten mit Diabetes haben häufig mit vielen Begleiterkrankungen zu kämpfen. Oft sind es Probleme mit dem Blutdruck, mit den Blutfetten oder den Augen, die die Patienten beschäftigen.
Wie kann das Risiko für Begleiterkrankungen des Herzens und auch für die allgemeine Sterblichkeit bei Patienten mit Diabetes gesenkt werden, fragten sich Forscher aus Schweden und führten zu diesem Thema eine Studie durch.
Was spielt bei Patienten mit Diabetes eine Rolle für die Entstehung von Folgekrankheiten?
Für ihre Analyse nutzen sie die Daten von 271174 Patienten mit Typ-2-Diabetes, die in einem schwedischen Diabetesregister gesammelt vorlagen. Als Vergleichsgruppe für die Patienten mit Typ-2-Diabetes dienten 1 355 870 gesunde Kontrollpersonen, die in Alter und Geschlecht mit den Diabetes-Patienten übereinstimmten und im gleichen Bezirk lebten. Von allen Studienteilnehmern bestimmten die Forscher, ob 5 gesundheitliche Risikofaktoren vorlagen. Zu diesen zählten ein erhöhter Langzeitblutzuckerwert, zu hohe Werte des „schlechten“ LDL-Cholesterins, das Auftreten von Eiweiß im Urin, Rauchen und Bluthochdruck.
Wenn keine Risikofaktoren vorlagen, erlitten Diabetes-Patienten nicht häufiger einen Herzinfarkt
Die Studienteilnehmer wurden für ca. 5,7 Jahre beobachtet. In dieser Zeit traten 174 345 Todesfälle auf. Es zeigte sich, dass es sich gerade für die Patienten mit Typ-2-Diabetes lohnte, wenn die gesundheitlichen Risikofaktoren nicht vorlagen. Denn Diabetes-Patienten, bei denen alle der 5 Risikofaktoren nicht vorhanden waren bzw. deren Werte im gesunden Bereich lagen, hatten im Vergleich zu gesunden Personen kein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Allerdings war das Risiko für eine Herzinsuffizienz (Funktionsschwäche des Herzens) bei den Patienten mit Typ-2-Diabetes gegenüber den gesunden Kontrollpersonen selbst dann erhöht, wenn die 5 Risikofaktoren nicht vorlagen. Das allgemeine Sterblichkeitsrisiko der Diabetes-Patienten war bei Nicht-Vorliegen der 5 Risikofaktoren nur äußerst geringfügig gegenüber den Gesunden erhöht.
Die schwedischen Forscher zeigten mit ihrer Studie auf, wie wichtig es gerade bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ist, wenn Langzeitblutzucker, Cholesterinspiegel, Blutdruck sowie die Eiweißwerte im Urin in Ordnung sind und nicht geraucht wird. In diesem Fall wiesen die Patienten nur ein geringfügig erhöhtes Sterblichkeitsrisiko im Vergleich zu Gesunden auf und kein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Lediglich das Risiko für eine Herzinsuffizienz blieb erhöht und sollte von den behandelnden Ärzten sorgsam kontrolliert werden.
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