Adenomyose: welche Medikamente beeinflussen das Volumen der Gebärmutter?
Original Titel:
Beyond fertility: polycystic ovary syndrome and long-term health
MedWiss – Die Studie deutet an, dass GnRH-Agonisten wirksamer sein könnten als die Antibabypille oder Dienogest, um das Volumen der Gebärmutter bei Adenomyose zu verringern.
Durch eine Adenomyose kann das Volumen der Gebärmutter vergrößert werden, da Gewebe in die Muskelschicht der Gebärmutter einwächst. Eine vergrößerte Gebärmutter kann Symptome verstärken, das Risiko für Infektionen des Harntrakts erhöhen und eine Operation verkomplizieren. Wissenschaftler aus Japan untersuchten die Wirkung verschiedener Medikamente auf das Volumen der Gebärmutter.
GnRH-Agonisten hemmen die Geschlechtshormone
Die Geschlechtshormone werden durch eine Reihe von Drüsen und Organen gesteuert. Der Hypothalamus, ein Teil des Gehirns, setzt GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) frei. Dieses Hormon regt wiederrum die Ausschüttung von Gonadotropinen durch die Hirnanhangsdrüse an. Diese steuern den weiblichen Zyklus und die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen. GnRH-Agonisten sind Medikamente, die ähnlich wirken wie GnRH. Sie führen zu einem kurzen Anstieg der Geschlechtshormonproduktion, bevor diese dann vollständig gehemmt werden. Dadurch soll das Wachstum der Endometrioseherde gehemmt werden.
Medikamente sollen das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut hemmen
Die Wissenschaftler untersuchten Patientinnen, bei denen durch ein MRT eine Adenomyose festgestellt worden war. 26 Patientinnen erhielten GnRH-Agonisten, 15 erhielten eine gering dosierte Östrogen-Gestagen-Kombination (Antibabypille) und 11 erhielten Dienogest. Die Antibabypille wird eingesetzt, um den Hormonspiegel zu regulieren und den Zyklus und damit das Wachstum der Endometrioseherde zu unterdrücken. Dienogest ist ein Gestagen und hemmt ebenfalls das Wachstum der Herde. Die Wissenschaftler bestimmten das Volumen der Gebärmutter vor der Behandlung und nach 16 Wochen.
Fast alle Patienten, die GnRH-Agonisten erhielten, sprachen auf die Behandlung an
Die Wissenschaftler konnten sehen, dass das Volumen der Gebärmutter bei Patientinnen, die GnRH-Agonisten erhielten, reduziert werden konnte. In den anderen beiden Patientengruppen konnten keine statistisch bedeutenden Unterschiede gemessen werden. Außerdem bestimmten die Wissenschaftler, wie viele Patienten auf die Behandlung ansprachen: wenn sich das Volumen der Gebärmutter um nur maximal 5 % innerhalb der 16 Wochen vergrößerte, konnte von einer Wirksamkeit der Medikamente gesprochen werden. Etwa 96 % der Patientinnen mit GnRH-Agonisten, etwa 47 % der Patientinnen mit Antibabypille und etwa 55 % der Patientinnen mit Dienogest sprachen auf die Behandlung an.
Die Studie deutet daher an, dass GnRH-Agonisten wirksamer sein könnten als die Antibabypille oder Dienogest, um das Volumen der Gebärmutter bei Adenomyose zu verringern. GnRH-Agonisten rufen jedoch Wechseljahrbeschwerden hervor. Vor- und Nachteile der Therapie sollten daher mit dem Arzt abgewogen werden.
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