Trastuzumab-Behandlung während oder nach Chemotherapie zeigt gleichgutes Überleben bei Brustkrebs
Original Titel:
Superimposable outcomes for sequential and concomitant administration of adjuvant trastuzumab in HER2-positive breast cancer: Results from the SIGNAL/PHARE prospective cohort
Beim HER2-positiven Brustkrebs handelt es sich um eine besonders aggressive Form von Brustkrebs, von dem etwa 15 % bis 20 % der an Brustkrebs erkrankten Frauen betroffen sind. Der zielgerichtete Wirkstoff Trastuzumab hemmt HER2 und führt somit zum Absterben der Krebszelle. Er wird als Einzeltherapie oder in Kombination mit Chemotherapie verabreicht. Besonders bei Patientinnen im Frühstadium führt Trastuzumab zu einem hervorragenden Therapieansprechen und Gesamtüberleben bei gleichbleibender Lebensqualität. In bisherigen Studien zur adjuvanten, nach einer Operation durchgeführten, Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs mit Trastuzumab wurde der Wirkstoff entweder anschließend oder begleitend zur Chemotherapie, verabreicht. Routinemäßig wurde Trastuzumab zeitgleich mit der Chemotherapie verabreicht, um das damit verbundene Risiko günstig zu beeinflussen.
Französische Wissenschaftler haben nun die anschließende mit der begleitenden adjuvanten Trastuzumab-Gabe untersucht. Sie haben Brustkrebspatientinnen aus der PHARE Studie und der SIGNAL Studie, die adjuvant mit Trastuzumab und zeitgleich oder anschließend mit Chemotherapie behandelt wurden über einen Zeitraum von 58 Monaten untersucht. Anhand spezieller statistischer Berechnungen wurde das Gesamtüberleben und das krankheitsfreie Überleben, also die Zeit zwischen Therapie und Krankheitsfortgang, ermittelt.
Insgesamt wurden 11728 an Brustkrebs erkrankte Frauen mit der adjuvanten Trastuzumab- Behandlung in die Studie eingeschlossen, wovon 5502 Patientinnen die besonders aggressive Form, den HER2-positiven, Brustkrebs hatten. Bei 34,5 % dieser Patientinnen (1897 von 5502) wurde Trastuzumab im Anschluss und bei 65 % (3605 von 5502) gleichzeitig mit der Chemotherapie verabreicht. Das Gesamtüberleben und auch das krankheitsfreie Überleben waren in beiden Gruppen ähnlich gut. Insgesamt gab es 632 Sterbefälle und 1482 Krankheitsrückfälle.
Den Ergebnissen zufolge wurde das Überleben der HER2-positiven Brustkrebspatientinnen nicht davon beeinflusst, ob die adjuvante Behandlung mit Trastuzumab anschließend oder zeitgleich mit einer Chemotherapie erfolgte. Demzufolge sind beide Anwendungen gleichwertig, die weitestgehend dem behandelnden Arzt überlassen und mit keinem Nachteil für die Patientinnen verbunden sind.
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