Atezolizumab bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs

Seit September 2017 ist der Antikörper Atezolizumab in der Europäischen Union zur Behandlung von fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs verfügbar. Er bindet gezielt an ein Merkmal der Krebszellen, das sogenannte PD-L1. Damit gehört Atezolizumab zu den zielgerichteten Therapien, er ist ein sogenannter Immun-Checkpoint-Hemmer.

Mithilfe von PD-L1 bremsen Krebszellen das Immunsystem aus. Wird das Merkmal durch Atezolizumab blockiert, können die körpereigenen Immunzellen die Krebszellen besser erkennen und unschädlich machen. Der Vorteil von Atezolizumab ist, dass er die Ziele, die bei einer zielgerichteten Therapie angegriffen werden können, erweitert, da er an anderer Stelle bindet, als beispielsweise Nivolumab.

Aktuelle Studie zeigen, dass Atezolizumab in einer Kombination mit einer Chemotherapie gute Ergebnisse erzielt. Die Patienten lebten länger und der Tumor verkleinerte sich. Bisher kommt Atezolizumab aber vor allem allein zum Einsatz nach einer vorherigen Chemotherapie oder anderen zielgerichteten Behandlung – so wie es in der Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde festgelegt wurde.

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