Kein erhöhtes Risiko für nicht-gynäkologische Krebserkrankungen bei Endometriose
Original Titel:
A nationwide cohort study on the risk of non-gynaecological cancers in women with surgically verified endometriosis
MedWiss – Die Studie zeigte zwar einige Unterschiede beim Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, das allgemeine Risiko für nicht-gynäkologische Krebserkrankungen war bei Frauen mit Endometriose allerdings nicht erhöht.
Endometriose ist eine gutartige gynäkologische Erkrankung, bei der Gewebe der Gebärmutterschleimhaut wandert und sich außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Wie Endometriose entsteht und wie sie sich auf den Rest des Körpers auswirkt, ist dabei noch recht unbekannt. Es wird auch immer wieder diskutiert, ob Patientinnen ein erhöhtes Risiko für Gebärmutter- oder Eierstockkrebs haben. Eine Studie aus Finnland untersuchte jetzt, wie es sich mit nicht-gynäkologischen Krebserkrankungen verhält.
Die Wissenschaftler werteten Daten von fast 50 000 Frauen mit Endometriose aus
Die Wissenschaftler werteten dazu Daten von 1987 bis 2012 aus einem finnischen Register aus. Dabei berücksichtigten sie 49 933 Frauen, bei denen Endometriose bei einer Operation festgestellt wurde. Davon litten etwa 23 000 an Endometriose in den Eierstöcken, 20 000 an Endometriose am Bauchfell und etwa 2000 an tief-infiltrierender Endometriose. Zur Kontrolle dienten gesunde Frauen. Die Wissenschaftler bestimmten, wie viele Frauen im Beobachtungszeitraum an nicht gynäkologischen Krebsarten erkrankten und berechneten daraus das Risiko.
Das Risiko, an einer nicht-gynäkologischen Krebserkrankung zu erkranken, war nicht erhöht
Das Risiko an einer nicht gynäkologischen Krebserkrankung allgemein zu erkranken war bei Frauen mit Endometriose nicht erhöht. Bei Schilddrüsenkrebs zeigte sich ein erhöhtes Risiko für alle Frauen mit Endometriose und bei Frauen mit Endometriose der Eierstöcke oder des Bauchfells im Spezifischen. Das Risiko für Mund- und Speiseröhrenkrebs und für Bauchspeicheldrüsenkrebs war allerdings niedriger. Basalzellenkrebs, also eine Form des weißen Hautkrebses, kam bei Frauen mit Endometriose allgemein und bei Frauen mit Endometriose der Eierstöcke und des Bauchfells etwas häufiger vor.
Die Studie zeigte daher zwar einige Unterschiede beim Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, das allgemeine Risiko für nicht-gynäkologische Krebserkrankungen war bei Frauen mit Endometriose allerdings nicht erhöht.
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