Erhöht Alkohol das Risiko für Non-Hodgkin-Lymphom?
Original Titel:
Lifetime alcohol intake and risk of non-Hodgkin lymphoma: Findings from the Melbourne Collaborative Cohort Study
Experten sind sich im Allgemeinen einig, dass der Konsum von Alkohol und das Risiko für Krebserkrankungen eng miteinander verknüpft sind. Wie stark dieser Zusammenhang für zugeführte Alkoholmengen oder einzelne Krebsarten ist, bleibt umstritten und nicht eindeutig belegt. Im Fall von Lymphdrüsenkrebs, auch Lymphom genannt, gab es bisher nur widersprüchliche Studien zu diesem Thema.
Daher haben australische Wissenschaftler eine großangelegte Studie durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und dem häufigsten Lymphom, dem sogenannten Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), zu untersuchen. Dafür wurde bei 37990 Patienten ab einem Alter von 20 Jahren der Alkoholkonsum in 10-Jahreszeiträumen erfasst und die Krankengeschichte nachbeobachtet. Nach durchschnittlich 19,3 Jahren wurden 538 Fälle von NHL diagnostiziert. 80 % der Studienteilnehmer waren entweder ihr Leben lang abstinent oder konsumierten weniger als 20 g Ethanol pro Tag (entspricht ungefähr einem Glas Wein pro Tag).
Die Ergebnisse der Studie belegten, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Alkoholkonsum der Studienteilnehmer und dem Risiko, an NHL zu erkranken, gibt. Auch eine Steigerung des Alkoholkonsums von täglich 10 g Ethanol führte nicht zu einem höheren NHL-Risiko. Für den Ausgang der Studie spielte weder die Art des alkoholischen Getränks noch die Unterarten der NHL-Erkrankungen eine Rolle.
Es lässt sich also festhalten, dass der lebenslängliche Konsum von Alkohol das Risiko für ein Non-Hodgkin-Lymphom nicht beeinflusst. Die Studie wird allerdings durch die Tatsache eingeschränkt, dass mehr als drei Viertel der Patienten ihr Leben lang keinen oder nur wenig Alkohol pro Tag tranken.
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