Vorbeugend gegen Blutkrebserkrankungen: Man bewege sich ein bis zwei Stunden am Tag

Original Titel:
Physical activity, sitting time, and risk of myelodysplastic syndromes, acute myeloid leukemia, and other myeloid malignancies.

MedWiss – Die Analyse einer großen Präventionsstudie deutet auf Sport als eine gute Vorbeugungsmaßnahme für myeloische Krebserkrankungen wie das myelodysplastische Syndrom. Beruhigend für die auch beruflich viel sitzende Bevölkerung: wie lange am Tag gesessen wurde, schien für das Risiko für solche Krebserkrankungen irrelevant zu sein.


Es gibt bisher nur begrenzt Forschung zum Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität (im Sinne von Sport) und Sitzen und dem Risiko für myeloische Krebserkrankungen wie die akute myeloische Leukämie (AML) oder das myelodysplastische Syndrom (MDS). Im Rahmen einer großen Krebspräventionsstudie untersuchten Forscher nun, ob ein solcher Zusammenhang besteht.

Wie viel bringt Bewegung zur Vorbeugung von Krebserkrankungen?

Dazu analysierten sie die Erkrankungsraten von Teilnehmern der Präventionsstudie mit den durchschnittlichen Bewegungsmustern von Gesunden und Erkrankten. Dazu wurden sportlich oder bewegt verbrachte Stunden pro Woche bestimmt und analysiert sowie die Zahl der sitzend verbrachten Stunden am Tag. Dies wurde mit dem Erkrankungsrisiko für alle myeloische Krebserkrankungen und einzelne Formen der Erkrankung verglichen.

Vergleich des Erkrankungsrisikos bei über hunderttausend älteren Menschen mit unterschiedlicher sportlicher Aktivität

In der Teilnehmerkohorte von im Jahr 1999 109.030 krebsfreien Menschen im durchschnittlichen Alter von 69,2 Jahren wurden bis Juni 2013 409 Menschen mit einer myeloischen Krebserkrankung diagnostiziert. Davon litten 155 Menschen unter der AML, 154 an MDS und 100 Menschen an einer anderen Form dieser Krebserkrankungen.

Im Vergleich zu ungenügender sportlicher Aktivität sank das Erkrankungsrisiko, wenn die Teilnehmer sich ausreichend bewegten. Als ungenügend galt, wenn Teilnehmer zwischen 0 und 7,5 Stunden pro Woche aktiv waren. Als genügend galt stattdessen eine sportliche Aktivität von mindestens 7,5 Stunden bis zu 15 Stunden pro Woche. Der Unterschied im Erkrankungsrisiko betrug dabei etwa 26 %. Deutlich mehr Bewegung schien allerdings nicht weiter messbar das Risiko senken zu können – die Ergebnisse waren bei besonders ausgeprägter sportlicher Aktivität sogar weniger klar und zeigten keinen Vorteil des Sports mehr bei der Krebsprävention.

Den sportlichen Empfehlungen zu folgen oder doppelt so viel Sport zu treiben senkte allgemein das Risiko für myeloische Krebserkrankungen, aber auch gesondert für MDS allein. Auf die akute myeloische Leukämie schien die sportliche Aktivität allerdings keinen klaren Effekt zu haben.

Menschen mit täglich ein bis zwei Stunden Bewegung erkrankten seltener an den Blutkrebserkrankungen

Beruhigend für die auch beruflich viel sitzende Bevölkerung: wie lange am Tag gesessen wurde, schien für das Risiko für myeloische Krebserkrankungen irrelevant zu sein. Die Analyse der großen Präventionsstudie deutet damit auf Sport als eine gute Vorbeugungsmaßnahme für myeloische Krebserkrankungen wie das myelodysplastische Syndrom.

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