Krankheitsaktivität der axialen Spondyloarthritis bei Frauen genauso hoch wie bei Männern

Original Titel:
Differences between females and males in axial spondyloarthritis: data from a real-life cross-sectional cohort

MedWissDer Vergleich zeigt, dass Männer zwar häufiger strukturelle Schäden der Wirbelsäule im Röntgenbild zeigen, Frauen aber eine mindestens genauso starke Krankheitsaktivität haben. Bei der Häufigkeit des HLA-B27 Markers gab es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen.


Die axiale Spondyloarthritis ist eine Gruppe entzündlicher rheumatischer Erkrankungen. Zu der Gruppe zählt Morbus Bechterew. Typischerweise kommt es bei der axialen Spondyloarthritis zu Schmerzen und Unbeweglichkeit im unteren Rücken. Es kann aber auch zu Schmerzen in anderen Gelenken (periphere Spondyloarthritis) oder zu extra-artikulären Manifestationen an Darm oder Augen kommen.

Gibt es Unterschiede bei Männern und Frauen?

Die Erkrankung tritt bei Männern und Frauen etwa gleich häufig auf. Die durchschnittliche Diagnosedauer beträgt etwa 5 bis 7 Jahre. Bei Frauen dauert die Diagnosestellung meist länger, da Morbus Bechterew meist vermehrt mit Männern in Verbindung gebracht wird. Die Studie aus den Niederlanden untersuchte jetzt Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Männer hatten häufiger Schäden an der Wirbelsäule

Die Studie umfasste 313 Patienten mit axialer Spondyloarthritis und 76 mit peripherer Spondyloarthritis. 131 der Patienten mit axialer Spondyloarthritis waren Frauen. Im Röntgenbild waren bei Frauen weniger Schäden an der Wirbelsäule zu erkennen. Dies war nämlich nur bei 39 % der Frauen, aber bei 64 % der Männer der Fall.

Frauen hatten eine leicht höhere Krankheitsaktivität

Die Frauen hatten eine höhere Erythrozytensedimentationsrate (ESR). Dieser Blutwert gibt Hinweise auf Entzündungen. Die Frauen bewerteten auch ihre Krankheitsaktivität höher. Mithilfe des BASDAI-Bewertungsbogens gaben die Patienten Auskunft zu Müdigkeit, Schmerzen und Morgensteifigkeit. Hier erreichten die Frauen einen durchschnittlichen Wert von 5,2, die Männer von 4,6. Andere Unterschiede fielen nicht auf. Auch der HLA-B27-Status war zwischen Frauen und Männern gleich. Diese Genvariante tritt bei etwa 90 % aller Patienten mit Morbus Bechterew auf.

Der Vergleich zeigt daher, dass Männer zwar häufiger strukturelle Schäden der Wirbelsäule im Röntgenbild zeigen, Frauen aber eine mindestens genauso starke Krankheitsaktivität haben. Bei der Häufigkeit des HLA-B27 Markers gab es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

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