Magnetresonanztomographie zeigt raschen Effekt von Ocrelizumab auf die MS-Krankheitsaktivität
Original Titel:
Onset of clinical and MRI efficacy of ocrelizumab in relapsing multiple sclerosis.
MedWiss – Das bildgebende Verfahren MRT (Magnetresonanztomographie) hat eine große Bedeutung bei der Einschätzung der Krankheitsaktivität bei der Multiplen Sklerose (MS). Eine fortschreitende Erkrankung zeigt sich mit Schädigungen im Gehirn. Forscher analysierten bildgebende MRT-Daten aus zwei klinischen Studien und fanden darin einen raschen Effekt von Ocrelizumab auf die MS-Krankheitsaktivität im Gehirn.
Bei der Einschätzung der Wirksamkeit einer Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) kommen immer verschiedene Aspekte zum Tragen. Für die Betroffenen direkt spürbar sind Einschränkungen im Alltag, also der Behinderungsgrad, der typischerweise mit der Skala EDSS bewertet wird. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zahl der Schübe oder Rückfälle – klar sollte eine Behandlung möglichst neue Schübe verhindern. Auch Blutwerte werden auf Anzeichen für entzündliche Prozesse untersucht. Immer häufiger hat aber auch das bildgebende Verfahren MRT (Magnetresonanztomographie) eine große Bedeutung. Damit wird das Nervensystem mithilfe eines Kontrastmittels im Scanner sichtbar gemacht. Schäden (sogenannte Läsionen), als Anzeichen für Krankheitsaktivität, zeigen sich im Ergebnisbild, lassen sich vermessen und so im Laufe der Zeit immer wieder vergleichen. Eine fortschreitende Erkrankung zeigt sich also mit neuen oder größer werdenden Läsionen, die nicht immer für Patienten mit spürbaren Verschlechterungen einhergehen. Sie zeigen aber Entzündungsprozesse an, die längerfristig zu merklichen Einbußen führen könnten.
Anzeichen für Krankheitsaktivität im Ergebnisbild der Magnetresonanztomographie
Forscher untersuchten nun, wie effektiv das neuere Medikament Ocrelizumab auf solche Entwicklungen von Läsionen im bildgebenden Verfahren einwirkte. Dazu analysierten sie die Daten zweier klinischer Studien mit Patienten, die von der schubförmig verlaufenden MS (RRMS) betroffen waren, bei der zwischen den Schüben Remissionsphasen liegen. Die Studienteilnehmer erhielten zufällig zugewiesen entweder Placebo, Ocrelizumab (600 mg, Infusion) oder Interferon-Beta-1a (44 μg, subkutan injiziert). Die Gehirnmessungen im MRT wurden im Studienzeitraum monatlich durchgeführt. Analysiert wurde schließlich auch die jährliche Zahl an Rückfällen und der Zeitpunkt des ersten Rückfalls seit Beginn der Behandlung.
Analyse der bildgebenden Daten, Schubrate und Zeitpunkt des ersten Schubes mit Ocrelizumab und Kontrollsubstanzen
Die Forscher sahen in den bildgebenden Daten eine Abnahme der Zahl an Läsionen im Gehirn mit Ocrelizumab im Vergleich zum Placebo nach vier Wochen. Nach 8 Wochen war ein solcher Unterschied auch im Vergleich zum Interferon-Beta-1a zu messen. In beiden Vergleichen sank auch die Zahl neugebildeter oder sich vergößernder Läsionen mit Ocrelizumab. Dies ging einher mit einer niedrigeren Zahl an Rückfällen pro Jahr. Im Durchschnitt verzögerte sich auch der Zeitpunkt des ersten neuen Schubes mit der Infusionstherapie.
Rascher Effekt im Gehirnbild, messbare Wirksamkeit auch in der Schubrate
Die Behandlung mit dem Antikörper zeigte demnach im bildgebenden Verfahren eine stärkere Unterdrückung der Krankheitsaktivität als die Kontrollmethoden. Dieser Effekt war im MRT-Ergebnis nach vier Wochen messbar. Im äußerlich erkennbaren Krankheitsgeschehen (Schübe) war ein unterschiedlicher Behandlungseffekt innerhalb von 8 Wochen zu messen.
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