Nahrungsergänzung mit Vitamin D verbessert nicht die Lungenfunktion von COPD-Patienten
Original Titel:
Vitamin D does not improve lung function decline in COPD: a meta-analysis
- Wissenschaftler fassten die Ergebnisse von 8 Studien mit insgesamt 687 COPD-Patienten zusammen
- Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sich eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D nicht auf die Lungenfunktion der Patienten auswirkte
- Dies galt sowohl für eine kurzzeitige als auch für eine langfristige Anwendung von Vitamin-D-Ergänzungsmitteln
MedWiss – Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D hatte bei Patienten mit COPD keine Auswirkungen auf deren Lungenfunktion. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler, indem sie die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfassten.
Mit der Frage, ob Vitamin D einen Einfluss auf die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hat, haben sich bereits mehrere Wissenschaftler beschäftigt (z. B. die Studie von Kokturk und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift The clinical respiratory journal veröffentlicht). Die Hinweise auf einen Zusammenhang sind jedoch bisher eher vage. Wissenschaftler aus China wollten nun herausfinden, ob eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D die Lungenfunktion von Patienten mit COPD verbessert. Sie sichteten Studien, die sich bereits mit dem Thema beschäftigt hatten, und fassten deren Ergebnisse zusammen.
Wissenschaftler fassten die Ergebnisse mehrerer Studien zusammen
Die Wissenschaftler suchten in internationalen Datenbanken nach geeigneten Studien. Sie wurden fündig. Insgesamt acht Studien erfüllten ihre Kriterien und wurden in die Analyse miteinbezogen. Diese beinhalteten die Daten von insgesamt 687 COPD-Patienten.
Die Nahrungsergänzung mit Vitamin D hatten keinen Einfluss auf die Lungenfunktion der COPD-Patienten
Bei ihrer zusammenfassenden Analyse stellten die Wissenschaftler fest, dass eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D die Lungenfunktion der COPD-Patienten nicht verbesserte. So führte die Einnahme von Vitamin D weder zu einer verbesserten Einsekundenkapazität (Luftmenge, die innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann) noch zu einer verbesserten forcierten Vitalkapazität (das Lungenvolumen, das nach maximaler Einatmung mit maximaler Geschwindigkeit ausgeatmet werden kann). Auch das Verhältnis der Einsekundenkapazität zur forcierten Vitalkapazität (die relative Einsekundenkapazität oder auch Tiffeneau-Index genannt) zeigte durch die Vitamin-D-Einnahme keine Verbesserung. Bei genauerer Betrachtung zeigte sich, dass weder eine kurzzeitige Vitamin-D-Einnahme (weniger als 6 Monte) noch eine langfristige Nahrungsergänzung mit Vitamin D (6 Monate oder länger) die Lungenfunktion der Patienten verbesserte.
Nahrungsergänzung mit Vitamin D hatte somit keinen Einfluss auf die Lungenfunktion von Patienten mit COPD – und zwar weder eine kurzfristige noch eine langfristige Anwendung. Die Autoren der Studie merkten an, dass das Ergebnis anders ausfallen könnte, wenn nur die Patienten betrachtet werden, die eine niedrige Vitamin-D-Versorgung aufweisen.
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