PCOS: Verändert die Diagnose den Lebensstil?
Original Titel:
Impact of a diagnosis of polycystic ovary syndrome on diet, physical activity and contraceptive use in young women: findings from the Australian Longitudinal Study of Women’s Health
MedWiss – Die Studie zeigte, dass neu diagnostizierte Patientinnen ihre Ernährung und ihre körperliche Aktivität nicht verändern. Dafür stoppten mehr Frauen ihre Verhütung. Das PCO-Syndrome erfordert aber auf jeden Fall eine ausreichende Aufklärung über Verhütung und eine gesunde Lebensweise, die Begleiterkrankungen verhindern könnte.
Eine Studie aus Australien untersuchte jetzt, wie eine PCO-Diagnose den Lebensstil verändert. Wissenschaftler beschäftigten sich mit Ernährung, körperlicher Aktivität und Verhütung nach einer PCOS-Diagnose.
Die diagnostischen Kriterien für PCOS sind immer wieder erweitert worden, um mehr Frauen in die Diagnose einzuschließen. Dabei bleibt unklar, welche Vor- oder Nachteile eine frühe Diagnose hat. Eine Diagnose könnte zu einem gesunden Lebensstil motivieren und bei der Familienplanung helfen. Studien untersuchen jedoch kaum, ob sich das Verhalten von neu diagnostizierten Patientinnen verändert.
Frauen mit einer neuen Diagnose veränderten ihre körperliche Aktivität nicht
Die Längsschnittstudie sammelte Daten von Frauen, die zwischen 1989 und 1995 geboren wurden. Die Frauen wurden mit 12-monatigem Abstand befragt. 2014 nahmen über 11000 Patientinnen zwischen 19 und 24 Jahren teil, 2015 waren es fast 9000 zwischen 20 und 25 Jahren.
Neu diagnostizierte Frauen veränderten ihre Gemüseaufnahme und ihre körperliche Aktivität nicht und waren diesbezüglich vergleichbar mit Frauen ohne Diagnose. Neu diagnostizierte Frauen setzten jedoch 3,4 mal häufiger die Verhütung ab als Frauen ohne Diagnose (14 vs. 4 %). Dieser Unterschied war noch immer signifikant, nachdem Begleiterkrankungen, Endometriose, demographische Daten, der BMI und psychische Störungen als Grund ausgeschlossen worden waren.
Frauen mit neuer Diagnose setzen häufiger ihre Verhütung ab
Die Studie zeigte, dass neu diagnostizierte Patientinnen ihre Ernährung und ihre körperliche Aktivität nicht verändern. Dafür stoppten mehr Frauen ihre Verhütung. Die Studie untersuchte allerdings nur einen Teil der Ernährung und der Anteil Frauen mit PCO-Syndrom war relativ klein. Das PCO-Syndrome erfordert aber auf jeden Fall eine ausreichende Aufklärung über Verhütung und eine gesunde Lebensweise, die Begleiterkrankungen verhindern könnte.
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