Was beeinflusst eine Infektion mit dem Coronavirus bei Rheuma?

Original Titel:
COVID-19 in patients with rheumatic disease in Hubei province, China: a multicentre retrospective observational study

Kurz & fundiert

  • 27 Patienten mit rheumatischen Autoimmunerkrankungen und COVID-19
  • höhere Wahrscheinlichkeit für Infektion bei Rheuma-Patienten als bei Familienangehörigen
  • geringe Wahrscheinlichkeit für Infektion unter Hydroxychloroquin
  • höhere Wahrscheinlichkeit für Infektion mit höherem Alter

 

MedWiss – Patienten mit rheumatischen Autoimmunerkrankungen könnten anfälliger für eine COVID-19-Erkrankung sein. Dabei spielt jedoch auch das Alter und die Medikamente eine Rolle: jüngere Patienten und Patienten, die Hydroxychloroquin einnahmen, hatten ein geringeres Risiko für COVID-19.


Noch ist nicht eindeutig geklärt, ob Patienten mit rheumatischen Autoimmunerkrankungen anfälliger sind für COVID-19. Wissenschaftler untersuchten jetzt Patienten aus China in einer retrospektiven Beobachtungsstudie aus mehreren Untersuchungszentren.

COVID-19-Fälle bei Rheuma-Patienten und Familienangehörigen

Die Wissenschaftler befragten 6228 Patienten mit rheumatischen Autoimmunerkrankungen telefonisch. Sie sammelten Daten zu Fällen von COVID-19 in der Familie (bzw. im Haushalt) der Patienten, dem Geschlecht, Alter, Rauchen, allgemeiner Krankheitsanamnese und Medikamenteneinnahme.

Das Risiko für eine Infektion nahm mit dem Alter zu

Die Rate der an COVID-19 erkrankten Patienten betrug 0,43 % (27 Patienten). In 42 Familien wurde zwischen Ende Dezember und Ende März COVID-19 diagnostiziert, entweder bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen oder einem Familienmitglied. Unter den 43 Patienten mit rheumatischen Erkrankungen trat COVID-19 bei 27 Patienten auf, bei den Familienmitgliedern in 28 von 83 Personen (angepasster Odds Ratio 2,68). Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, die Hydroxychloroquin einnahmen, hatten ein geringeres Risiko für COVID-19 als Patienten mit anderen krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (OR 0,09). Das Risiko für COVID-19 nahm ebenfalls mit dem Alter zu (angepasster OR 1,04).

Patienten mit rheumatischen Autoimmunerkrankungen könnten anfälliger für eine COVID-19-Erkrankung sein. Dabei spielt jedoch auch das Alter und die Medikamente eine Rolle: jüngere Patienten und Patienten, die Hydroxychloroquin einnahmen, hatten ein geringeres Risiko für COVID-19.

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