Secukinumab kann Morbus Bechterew effektiv behandeln
Original Titel:
Efficacy, safety, and tolerability of secukinumab in patients with active ankylosing spondylitis: a randomized, double-blind phase 3 study
MedWiss – Die Studie zeigt eine schnelle, effektive und sichere Wirkung von Secukinumab bei Morbus Bechterew. Der Wirkstoff könnte daher als Alternative zu den konventionellen Wirkstoffen und zu den TNF-Hemmern zur Verfügung stehen.
Secukinumab ist ein Biologikum, das für die Behandlung von Psoriasis, Psoriasis-Arthritis und Morbus Bechterew zugelassen ist. Wissenschaftler aus Europa, den USA und Mexiko untersuchten jetzt die Langzeitwirkung bei Patienten mit Morbus Bechterew.
Secukinumab hemmt Interleukin-17
Biologika sind neuartige, biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe, die körpereigenen Strukturen ähneln. Secukinumab hemmt Interleukin-17, einen Botenstoff des Immunsystems, der die Entstehung von Entzündungen fördert. Die Entzündungen entstehen durch ein fehlgeleitetes Immunsystem, das körpereigene Strukturen angreift (autoimmun). Bei Morbus Bechterew entstehen Entzündungen hauptsächlich an Wirbelsäulengelenken, aber auch an Sehnenansätzen und den Augen. Durch Secukinumab soll das Immunsystem reguliert und die Krankheitsaktivität eingedämmt werden.
Die Patienten erhielten alle 4 Wochen Secukinumab oder ein Placebo
Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 226 Patienten mit Morbus Bechterew. In Woche 0, 2 und 4 erhielten die Patienten Secukinumab intravenös als Tropf (10 mg pro kg Köpergewicht), danach wurde die Behandlung durch Spritzen unter die Haut alle 4 Wochen fortgesetzt. Die Patienten erhielten entweder 150 mg Secukinumab, 300 mg Secukinumab oder ein Placebo. Nach 16 Wochen wurden die Patienten, die ein Placebo erhalten hatten, auf 300 mg oder 150 Secukinumab verteilt.
Die Wirkung von Secukinumab war gegenüber dem Placebo überlegen
Nach 16 Wochen wurde der ASAS20 bestimmt. Der ASAS20 Bewertungsbogen bewertet Schmerz, Morgensteifigkeit, Funktion und allgemeines Patientenurteil und umfasst die Patienten, bei denen mindestens eine Verbesserung von 20 % erzielt werden konnte. Nach 16 Wochen erreichten 60,5 % der Patienten unter 300 mg Secukinumab, 58,1 % der Patienten unter 150 mg Secukinumab und 36,8 % der Patienten unter Placebo einen ASAS20. Auch Verbesserungen der Entzündungsmarker im Blut (CRP) und der Krankheitsaktivität konnten festgestellt werden. Die Verbesserungen hielten auch nach 52 Wochen noch an. Bei Patienten unter Secukinumab traten häufiger Infektionen, einschließlich Infektionen mit Pilzen der Gattung Candida (Kandidose) auf als unter Placebo in den ersten 16 Wochen. Kandidosen treten häufiger bei einer Unterdrückung des Immunsystems auf und treten häufig an den Schleimhäuten auf, können aber auch innere Organe befallen.
Die Studie zeigt eine schnelle, effektive und sichere Wirkung von Secukinumab bei Morbus Bechterew. Der Wirkstoff könnte daher als Alternative zu den konventionellen Wirkstoffen und zu den TNF-Hemmern zur Verfügung stehen.
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